Der Blitz war die Initialzündung für Renovierung
Nach rund zehnjähriger Bauzeit wird der Pfarrhof Gaweinstal 2019 gänzlich renoviert erstrahlen, baulich koordiniert von einer Frau. Sie macht das ehrenamtlich.
GAWEINSTAL (gdi). Ein gewaltiger Blitz schlug im April 2008 in den Turm der Pfarrkirche ein, zerstörte das Turmkreuz und sämtliche elektrischen Leitungen des gesamten Gebäudekomplexes. "Der Sicherungungskasten, damals erst rund 20 Jahre alt, war ein schwarzes Loch", erinnert sich Pater Anton Erben. Die notwendigen Reparaturarbeiten wurden damals zum Großprojekt der Generalsanierung des gesamten Pfarrhofes erweitert, die erst 2019 abgeschlossen sein wird. Mit der Betrauung der Koordination der Renovierungsarbeiten tat der Pfarrgemeinderat Ferdinand Wild einen Glücksgriff mit Brigitta Kalina. Gebürtig aus Bad Pirawarth, ist die ehemalig berufliche Bauleiterin nun bei ihrem Herzensprojekt Pfarrhof Gaweinstal angekommen.
Pfarrhof für alle
Das Ziel von Kalina war es von Anfang an, sämtliche Gebäudeteile des Pfarrhofes zu erhalten und der Bevölkerung für die Nutzung zugänglich zu machen. "Mittlerweile sind der barocke Florianisaal und die eindrucksvollen Kellergewölbe wunderschön restauriert und werden gerne für Veranstaltungen genutzt", freut sich die unermüdliche Baukoordinatorin. Es finden Tauffeiern oder Firmungsfeste, Hochzeiten und Geburtstagsfeiern in den Räumlichkeiten des Pfarrhofes und im Garten statt und werden von der ortsansässigen Gastronomie bestens betreut.
Dauerbrenner Finanzierung
Die Kosten für die über 10 Jahre dauernden Baumaßnahmen dritteln sich, nach den Förderungen durch BKA, BDA, Land NÖ und der Gemeinde folgende drei Kostenträger: das Schottenstift in Wien, dem die Pfarre Gaweinstal inkorporiert ist, die Erzdiözese Wien und die Gaweinstaler Pfarre selbst. Neben den Privatfeiern zur Abdeckung der Betriebskosten finden auch immer wieder kulturelle Veranstaltungen statt, wie kürzlich ein Jazzkonzert im lauschigen Innenhof. Alexander's Ragtime Band unter der musikalischen Führung von Alexander Blach-Marius, der auch die Regionalmusikschule Wolkersdorf leitet, versetzte das Publikum in swingende Stimmung. Verstärkt wurden die sechs Musiker von Sängerin Sophie Geymüller, die ihr selbst erlebtes New Orleans feeling in den Pfarrhof Gaweinstal transportierte. Am Toreingang, streng über die Einnahmenskasse wachend, saß Brigitta Kalina.
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