Tödliche Gefahr: Giftköder
Verdacht auf Vergiftung: Ein Hund aus Asparn. In Katzelsdorf ist ein Mäusebussard verendet.
ASPARN. "Ich traue mich gar nicht mehr, die Hunde allein in den Garten zu lassen. Wir gehen nur noch spazieren", beschreibt die besorgte Hundehalterin die Situation. Haustierbesitzer rund um Asparn sind in Alarmbereitschaft. Gerüchte über um Giftköder auf Feldwegen und sogar in Privatgärten machen die Runde.
Eine Katzenbesitzerin erkundigte sich bei der Polizei, ob es erlaubt wäre, den Gehsteig mittels Video zu überwachen. Sie wollte ihren Garten vor Giftköderwerfern sichern.
Die Polizei in Ladendorf ging den Gerüchten nach. Lambert Bergauer vom Bezirkspolizeikommando beruhigt: "Es gibt derzeit keinen einzig gemeldeten Fall eines vergifteten Hundes und auch Köder in Privatgärten wurden bis dato nicht gemeldet." Ein Verdachtsfall wird allerdings gerade tierärztlich behandelt. Ob es sich bei diesem Tier um eine Vergiftung handelt, konnte bis Redaktionsschluss noch nicht bestätigt werden. "Sollte das der Fall sein, wird die Polizei weiter ermitteln", erklärt Bergauer.
Mäusebussard verendet
In Katzelsdorf fand man am Wochenende einen verendeten Mäusebussard. Der in Österreich geschützte Greifvogel wird derzeit am Institut für Wildtierkunde und Ökologie auf Kosten von BirdLife Österreich untersucht. Derzeit kann man noch nicht sagen, ob das Tier vergiftet oder abgeschossen wurde. Auch dass es natürlich verendet ist, kann nicht ausgeschlossen werden, erklärt ein Sprecher von BirdLife.
In der Region kam es in der näheren Vergangenheit immer wieder zu Vergiftungsfällen. Mehrere Seeadler fielen Carbofuran, einem seit einigen Jahren in Österreich verbotenen Pflanzenschutzmittel, zum Opfer. Thomas Hansmann von der niederösterreichischen Umweltanwaltschaft richtet daher einen dringlichen Appell an die Jägerschaft: "Wir müssen alle Kräfte bündeln, um einen gesetzeskonformen Zustand zu erreichen. Eine geschützte Art zu erlegen, ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein strafrechtlicher Tatbestand." Er empfiehlt jedenfalls, jedes Auffinden eines Giftköders unverzüglich der nächsten Polizeidienststelle zu melden.
Karina Seidl
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