Souvenirs aus der Kanalisation
Er stinkt und ist keine Zierde: Nach Starkregenereignissen bleibt allerhand im Graben liegen.
HAUSBRUNN. Und dann ist es mal wieder so weit. Nach starken Regenfällen bleiben im Hausbrunner Graben gelegentlich ein paar "Souvenirs" aus der Kanalisation im hohen Gras hängen. Weitestgehend ist das Gerinne, das zur Abwasserentsorgung genutzt wird, abgedeckt. Nur vor vier Häusern ist es offen.
Es stinkt
"Bei Starkregenereignissen kommt es immer wieder zu Überschwemmungen, mehrfach im Jahr", klagen die Anrainer. Neben dem nicht gerade schönen Anblick hinterlässt das Abwasser auch einen starken Eigengeruch. Bürgermeister Johann Fürmann weiß um das Problem, grenzt aber ein, dass es sich nicht um Fäkalien oder Toilettenpapier handelt, sondern um Hygieneartikel und Feuchttücher. Dinge, die im Kanal nichts zu suchen haben. "Wir machen die Bevölkerung immer wieder darauf aufmerksam", beteuert der Ortschef.
Prinzipiell zulässig
"Wir versuchen den Kanal sauber zu halten, um Rückstaus zu vermeiden, aber wenn der Notüberlauf aktiv wird, tritt das Problem auf", ist sich Fürmann im Klaren.
Rechtlich ist die Anlage seit 1974 in dieser Form seitens der Bezirkshauptmannschaft genehmigt. "Diese Art der Abwasserführung ist prinzipiell zulässig, wenn das Gerinne selbst dicht ist", bestätigt Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner.
Sofortmaßnahmen
Um die Situation zu entschärfen, werden nun Maßnahmen eingeleitet. Bereits diese Woche soll das Gerinne gesäubert werden, Gras und Schotter ausgehoben werden. Auch Experten der Bezirkshauptmannschaft wollen sich ein Bild vor Ort machen. Bürgermeister Johann Fürmann hofft, dass der Vorschlag, eine Verrohrung bis zum letzten Haus zu verlegen, wieder aufgenommen wird. Eine Idee, die sein Vorgänger bereits vorgebracht hatte, die damals als nicht genehmigungsfähig wieder zu den Akten gelegt worden war. Er wünscht sich eine Verbesserung: "Ich sehe sonst keine Lösung, um die Anrainer von Anblick und Geruch zu befreien."
Karina Seidl
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