Heiße Luft für Volksschule
16,5 Millionen Euro lässt sich Wolkersdorf den Umbau der Volksschule und der Sporthalle Kosten.
WOLKERSDORF. Ein Umbau während laufendem Schulbetrieb wird kein Honigschlecken. Weder für die Schüler und Lehrer, noch für das Team am Bau. Ähnlich wie die aktive Umsetzungsphase gestaltet sich schon der Weg dahin. Die Bürgermeisterinnenpartei ÖVP beschloss den Entwurf für das Bauprojekt "Volksschule Wolkersdorf samt Schlossparkhalle, Garderoben Eisbahn und Lager Eishockey" mit den Stimmen der SPÖ und FPÖ. Um auch Kritiker zu überzeugen, legte die Ortschefin Anna Steindl ein Gutachten des Zentrums für Verwaltungsforschung vor, aus dem hervorgeht, dass "die Finanzierungskosten für die Stadtgemeinde in Höhe von rund € 16,5 Millionen nachhaltig leistbar sind".
Dicke Luft
Die Bürgerliste "MIT:uns enthielt sich der Stimme. Mit dem Sanierungsprojekt hatte man sich nach einigen Adaptierungen über den Sommer angefreundet. Dass jetzt allerdings Budgetmittel von der Volksschule zur Sporthalle wandern, stößt Hannes Schwarzenberger, MIT:uns-Gemeinderat, sauer auf: "Anstatt der ursprünglich veranschlagten 1,5 Millionen Euro kostet die Sporthallensanierung bereits 4,4 Millionen Euro." Das Geld dafür wird bei der Wärmerückgewinnung der Raumluft in den Klassen eingespart. "Entgegen den ursprünglichen Planungen und ohne Wissen der Elternvertreter wird die neue Volksschule nun ohne Komfortlüftung gebaut", ärgert sich Schwarzenberger. Das bedeutet, dass anstatt vorgewärmter Luft lediglich die Fenster mechanisch geöffnet werden und kalte Luft in die Klassenzimmer strömt.
Neubau abgeblitzt
"Das ist Technologie aus dem letzten Jahrhundert", stößt WUI-Stadtrat Christian Schrefel in dasselbe Horn. Die grüne WUI forderte in einem Gegenantrag eine weitere Prüfung der Neubauvariante. "Wir bauen A) zu teuer und B) mit veralteter Technologie", zeigt sich Schrefel verärgert. Seine Sorge gilt einem schrumpfenden Budgetspielraum durch die steigenden Kosten rund um den Schulbau: "Mit vier Millionen Euro im außerordentlichen Budget kann eine wachsende Gemeinde wie Wolkersdorf gut agieren. Mit einer wird es dann schon sehr eng."
Karina Seidl
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