Mariahilfer Straße
Das Gewaltschutzzentrum Neubaugasse zieht heuer um
Das Gewaltschutzzentrum in der Neubaugasse 1 bezieht diesen Sommer größere Räumlichkeiten auf der Mariahilfer Straße. Hier finden Opfer von Gewalt, unabhängig ihres Geschlechts, Alters oder Staatszugehörigkeit, Unterstützung in verschiedenen Formen.
WIEN/MARIAHILF/NEUBAU. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das nur als solches gelöst werden kann. In Wien gibt es eine Reihe verschiedener Vereine und Institutionen, die sich dieser Aufgabe widmen.
Das Gewaltschutzzentrum in der Neubaugasse 1 ist eines davon. Als staatlich anerkannte Opferschutzeinrichtung, die gesetzlich im Sicherheitspolizeigesetz (SPG) verankert ist, hilft sie Menschen, die Opfer von häuslicher Gewalt, Gewalt im sozialen Nahraum oder von Stalking geworden sind – unabhängig von Geschlecht, Alter, Staatsbürgerschaft oder Einkommen.
Das kostenlose Angebot reicht von psychologischer und rechtswissenschaftlicher bis hin zu sozialpädagogischer Beratung. Diese kann entweder telefonisch, digital oder persönlich in deutscher, aber auch in weiteren Sprachen stattfinden.
Team hat sich verdoppelt
Seit der Eröffnung des Gewaltschutzzentrums ist die Zahl der Klientinnen und Klienten und damit auch das Angebot und die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beträchtlich gewachsen. "Als wir angefangen haben, waren wir ungefähr 30 Personen, jetzt sind wir schon 60", erzählt die Geschäftsführerin Nicole Krejci. Das hat dazu geführt, dass die Räumlichkeiten des aktuellen Standorts mittlerweile zu klein sind.
Deswegen wird das Gewaltschutzzentrum noch im Laufe dieses Jahres in ein größeres Büro auf der Inneren Mariahilfer Straße ziehen. Die genaue Adresse will man jedoch noch nicht bekannt geben. "Wir ziehen im Juni um und stehen ab Juli am neuen Standort wieder zur Verfügung", so Krejci.
350 Betretungsverbote im Monat
Finanziert wird das Gewaltschutzzentrum aus Mitteln des Bundesministeriums für Frauen, Familie, Integration und Medien sowie jenem für Inneres. Das Bundesministerium für Justiz übernimmt zusätzlich die Kosten für Prozessbegleitungen, die der Verein ebenfalls anbietet. Seit kurzem kann man hier auch Gruppenangebote zur individuellen Beratung zu Schutz und Sicherheit in Anspruch nehmen. Darüber hinaus gibt es auch ein laufendes Gruppenangebot für Frauen aus Afghanistan und dem Iran.
Hier finden Opfer von Gewalt Hilfe
Frauen, die Gewalt erleben, finden Hilfe und Informationen bei der Frauenhelpline unter:
* 0800/222 555 (kostenlos und rund um die Uhr) * www.frauenhelpline.at *beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at *Bei der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie: www.interventionsstelle-wien.at *Betroffene von Gewalttaten und Verbrechen können sich an die Opferschutzorganisation Weißer Ring wenden unter der Tel.: 0800/112-112, www.opfernotruf.at *Droht akute Gewalt, Polizeinotruf unter 133 oder 112. Gehörlose und Hörbehinderte können per SMS an 0800/133 133 Hilfe rufen.Da es sich bei dem Verein um eine staatlich anerkannte Opferschutzeinrichtung handelt, übermittelt ihnen die Polizei auch alle Betretungs- und Annäherungsverbote, die sie gegen potenzielle Gefährderinnen und Gefährder aussprechen. Im Monat sind das durchschnittlich 350 bis 360. Dadurch können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gewaltschutzzentrums die betroffenen Personen proaktiv kontaktieren und ihnen Hilfe anbieten.
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