Neubau plant Umbau der Einkaufsstraße
Frischer Wind für die Kaiserstraße
Pinke Blumentröge und Packerl-Stationen: So soll die Einkaufsstraße künftig wieder mehr Kundinnen und Kunden anlocken.
NEUBAU. Ihrem Namen macht die Kaiserstraße leider schon lange keine Ehre mehr: Nach dem Herrscher des Heiligen Römischen Reiches, Joseph II., benannt, prägen zunehmend Leerstand und Tristesse das Grätzel.
Ein bisserl neidisch blickt Markus Frömmel, Obmann der dort ansässigen Unternehmer, wohl schon auf den östlichen Bezirksteil. „Neubau besteht nicht nur aus Museumsquartier und Spittelberg“, plädierte er bereits im bz-Interview im vergangenen September. „Wir müssen uns auch für West-Neubau einsetzen!“ Nun soll es soweit sein: Die Einkaufsstraßenvereine erhalten 2021 um ein Drittel mehr Förderung aus dem Bezirksbudget als 2020; Westbahn-, Kaiserstraße und Stollgasse stehen im Fokus – 70.000 Euro hat der Bezirk dafür freigeschaufelt.
Umbau-Workshop im März
Vor allem die Neugestaltung des Sophienspitals soll man laut Frömmel nutzen: „Die Leute, die künftig dort wohnen, sollen nicht am Westbahnhof einkaufen, sondern bei uns“, fordert er. Sichtbarmachung ist hier das Stichwort: „Die U6 ist ein wichtiger Zubringer. Aber wenn man beim Westbahnhof oder der Thaliastraße aussteigt, gibt’s bei den Ausgängen keinen Hinweis auf den siebten Bezirk.“
Den großen Umbau sieht Frömmel 2021 nicht. „Dafür passiert beim Bau der U2/U5 schon zu viel, das geht sich alles miteinander nicht aus.“ Dennoch: Kreuzungen wie etwa an der Westbahnstraße sollen angepackt werden. „Wenn man da vorbeigeht und der 49er dasteht, ecken die Leute aneinander.“ Außerdem sollen die pinken Blumentröge ein Revival feiern, auch für Hydranten mit Wasseranschluss und mehr Bankerl setzt sich Frömmel ein. „Neue Sachen ausprobieren“ will er, um Leerstand zu bekämpfen: „Wenn sich kein Betreiber für ein Geschäft findet, könnte man sich etwa mit der Post kurzschließen. Ein Packerl-Abholdienst bringt Frequenz – wer dorthin muss, nimmt sich vielleicht auch einen Kaffee aus dem Grätzel mit.“
Laut Bezirksvorstehung ist man aktuell dabei, die „technischen Rahmenbedingungen mit den Fachdienststellen“ für die Umgestaltung zu klären. Im Anschluss, voraussichtlich im März, soll es dann einen Workshop mit Wirtschaftstreibenden, Anrainern und den Bezirksparteien geben. Fehlt nur noch die von der vergangenen Stadtregierung zugesagte Förderung, um den Umbau auf Schiene zu bringen. „Wir hoffen, dass uns die neue Regierung da nicht im Stich lässt“, so Bezirkschef Markus Reiter (Grüne).
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