Umweltschutz-Projekt
Neubaus Schüler packen beim Thema "Feinstaub" an
So steht’s um den Feinstaub im 7. Bezirk: Die Umweltschutz-Organisation "Luftdaten.at" will das Thema anpacken – Hilfe gibt’s von Schülerinnen und Schülern.
WIEN/NEUBAU. Sie sind zwar kleiner als rote Blutkörperchen. Dennoch tragen sie laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wesentlich zum größten Gesundheitsproblem bei, das es weltweit gibt: Die Rede ist von den winzigen Partikeln, aus denen Feinstaub besteht. Doch wie damit umgehen und das Problem anpacken? Hier kommt "Luftdaten.at" ins Spiel: Die Umweltschutz-Organisation mit Sitz in der Schottenfeldgasse geht ungewöhnliche Wege, um die Luftqualität zu messen. Unterstützung kommt dabei nämlich von Kindern.
"Saubere Luft am Schulweg" heißt das Projekt, das am 1. April startet. Das Prinzip ist einfach: Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse bekommen ein mobiles Messgerät an ihren Rucksack und messen damit die Feinstaubbelastung auf dem Weg zur Schule und nach Hause. "Das kann man sich ein bisschen so vorstellen wie im Kino. Ein Laser scheint durch die Luft, die angesaugt wird. Dann wird gemessen: Wie viel Licht scheint durch, wie groß sind die Partikel?", erläutert Silvio Heinze von "Luftdaten.at".
Burggasse top, Neustift flop
Fix mit dabei beim Projekt ist die Schule in der Rahlgasse, mit Neustiftgasse und Kandlgasse laufen Gespräche. "Wir haben aber in jedem Bundesland Schulen, die mitmachen", so Mit-Initiator Max Hoffmann stolz.
Mit dem Tragen der modernen Sensoren aus der Schweiz ist es aber noch nicht getan: "Die Kinder füllen auch täglich ein kleines Protokoll aus. Das brauchen wir zwar nicht unbedingt für die Auswertung, aber wir wollen damit Bewusstsein für die Wissenschaft schaffen", so Heinze: "Sprich: Wie riecht die Luft? Wann waren die Kinder unterwegs?". Das Ziel ist also nicht nur, die Luftqualität zu untersuchen. "Vor allem durch Corona ist die Wissenschaftsskepsis bei vielen gestiegen. Wir wollen dem entgegnen", ergänzt Hoffmann.
Zehn Tage lang sind die Schülerinnen und Schüler unterwegs und sammeln Infos. Wo im 7. Bezirk es wohl nicht so gut aussehen wird in Sachen Feinstaub? "Senken sind oft stark belastet: etwa in der Neustiftgasse unten am Augustinplatz. Gut geht’s hingegen parallel in der Burggasse: Da weht der Wind durch", so Heinze. Auch Begrünung hilft: "Studien zeigen, dass Bäume Feinstaub über Blätter aufnehmen oder sogar binden."
Feinstaub-Karte für ganz Wien
Wie es dann mit dem Projekt und den Daten weitergeht? Nach einer Analyse durch das Projektteam werden sie – voraussichtlich im Juni – anonymisiert online auf luftdaten.at veröffentlicht. "Zusätzlich werden wir Feinstaub-Hotspots hervorheben, die man dann angehen kann", sagt Heinze. Es bleibt also spannend!
Übrigens: "Luftdaten.at" veranstaltet auch laufend Workshops, wo eine eigene Station zum Feinstaub-Messen gebaut werden kann. Die nächsten Termine dafür gibt’s auf der Luftdaten-Homepage.
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