Lieferdienst
Erneut Mjam-Protest in Wien für bessere Arbeitsbedindungen

- Mjam wurde 2008 in Wien gegründet und ist eine der größten Online-Bestellplattformen für Essen in Österreich. (Archiv)
- Foto: Mjam Blog
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Zum zweiten Mal in Folge protestierten Dutzende Mjam-Rider am Sonntag für bessere Arbeitsverhältnisse und höheren Lohn. Das Unternehmen wehrt sich, ist aber gesprächsbereit.
WIEN. Nachdem mehr als Hundert Mjam-Riderinnen und -Rider für bessere Arbeitsverhältnisse am 16. Oktober in Wien protestieren, gab es eine weitere Demo am Sonntag, 23. Oktober. Die Mjam-Essenslieferanten waren auf der Straße, weil sie zu schlecht bezahlten sein sollen.
Laut "ORF Wien" bekommen derzeit Mjam-Boten pro Lieferung vier Euro. Das Unternehmen garantiert den Zustellern zwei Bestellungen pro Stunde, was einem Stundenlohn von acht Euro entspricht. Übrig bleiben aber 6,48 Euro. Die Kritik sei, dass das zu wenig sei und auch die Arbeitsbedingungen schlecht sind. 93 Prozent der Mjam-Rider sind freie Dienstnehmer und nur 85 Fahrer in Wien erhalten ein Gehalt, des dem Kollektivvertrag entspricht.
"In dreieinhalb Jahren sind die vier Euro gleich geblieben. Wir bekommen kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Wir haben auch keine Krankenversicherung", sagte ein Fahrer gegenüber der "APA". Mjam-Betriebsrätin Adele Siegl forderte im "ORF Wien"-Gespräch bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn: "Wir arbeiten eigentlich ausschließlich in der Stadt, und die Mieten steigen. Wir arbeiten zu einem großen Teil auf E-Bikes, und die Stromkosten steigen. Wir sind den ganzen Tag im Freien und wollen in warme Wohnungen heimkommen".
Mjam: Hälfte verdient 12 Euro und mehr
Am Montag reagierte das Unternehmen und meint, dass der durchschnittliche Stundenlohn eines freien Dienstnehmers bei Mjam zwölf Euro plus Trinkgeld beträgt, was somit den KV-Lohn der echten Dienstnehmer von 9,21 Euro deutlich übersteigt. Laut Mjam haben nur 1,8 Prozent der Fahrer in Wien nur acht Euro im Durchschnitt exklusive Trinkgeld verdient. Die Hälfte verdient 12 Euro und mehr exklusive Trinkgeld im Durchschnitt, heißt es.
Das Unternehmen sei gesprächsbereit und wolle eine konstruktive Lösung finden, auch eine Erhöhung wurde zugesagt. Noch am vergangenen Montag sagte eine Sprecherin gegenüber der BezirksZeitung, dass man sich über den Protest wundert. Man wünsche sich, die Anliegen nicht öffentlich, sondern direkt an das Unternehmen weiterzuleiten.
Den Protest unterstützte das "Riders Collective" vom Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). Laut ihrer Website bemüht sich die Initiative, "das Leben von Kurieren in Österreich zu verbessern". Sie fordern einen Dialog zwischen Fahrern und Fahreraktivisten, um gewünschte Verbesserungen in Kommunikation, Vergütung und Leistungen zu identifizieren und sinnvolle Maßnahmen zur Verfolgung dieser Ziele zu ergreifen, heißt es.
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