GRG7 gewinnt: Schulpreis 2016 geht nach Neubau
Das Gymnasium in der Kandlgasse konnte die Jury mit Öko-Projekten, Inklusion und Innovation überzeugen.
NEUBAU. Neubau ist seit Kurzem um einen Preisträger reicher: Das GRG7 in der Kandlgasse 39 hat den Österreichischen Schulpreis in der Kategorie "Nachhaltigkeit und Verantwortung" gewonnen.
Und das will etwas heißen: 98 Schulen aus allen Bundesländern haben sich heuer für den Preis beworben, der seit 2008 vom Bildungsministerium an Schulen, die "herausragende pädagogische Arbeit leisten", vergeben wird. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass auch der zweite Platz in der Kategorie "Nachhaltigkeit und Verantwortung" nach Neubau gegangen ist: Die Volksschule in der Stiftgassse konnte die Jury ebenfalls überzeugen. Dass gerade zwei Neubauer Schulen in dieser Kategorie gewinnen konnten, verwundert nicht unbedingt.
Thema wichtig im 7. Bezirk
"Natürlich merkt man, dass das im Bezirk ein wichtiges Thema ist, sowohl vonseiten der Politik als auch bei den Anrainern", sagt Georg Waschulin, Direktor des GRG7. "Aber", gibt er zu bedenken: "Ein Großteil unserer Schüler kommt aus dem angrenzenden 15. Bezirk." Auch aus Ottakring kommen viele Schüler über den Gürtel in die Kandlgasse. Das liegt nicht zuletzt am geschärften Schulprofil: "Sozial, ökologisch, vernetzt" – mit diesen Schlagworten ließe sich das am besten beschreiben, so Waschulin.
Und mit Projekten aus ebendiesen Bereichen hat das Gymnasium in der Kandlgasse auch die Jury überzeugen können. Insbesondere ein Schulprojekt mit dem Namen "Verantwortung" könnte den entscheidenden Ausschlag gegeben haben, vermutet Waschulin. Dabei arbeiten Schüler der dritten Klassen in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen mit, sei es im Kindergarten oder im Altersheim. Das erste Semester wird zur Vorbereitung genutzt, im zweiten Semester wird dann hinausgegangen. Natürlich wird das Ganze im Unterricht begleitet: Die Schüler teilen ihre Erfahrungen den anderen mit. Das Projekt wird von den Schülern sehr gut angenommen. Gerade in der Pubertät sei es wichtig, zu sehen, dass man auch anderen gegenüber eine Verantwortung trägt, so Waschulin.
Inklusive Gesamtschule
Aber das ist bei Weitem nicht das einzige Projekt, das die Schule so besonders macht. Das fängt schon bei der Organisation an: Die Unterstufe wird als Wiener Mittelschule geführt. Das heißt, man ist eigentlich eine Gesamtschule und nimmt auch Kinder auf, die keine AHS-Reife haben. Worüber die Bundespolitik nach wie vor streitet, hat man in Neubau einfach umgesetzt. Aber nicht nur das: Einige Klassen werden auch inklusiv geführt. Rund ein Dutzend schwerhörige, aber auch rund ein Dutzend autistische Schüler gehen in die Kandlgasse.
Auch im Bereich "Ökologie" kann die Schule mit einigen spannenden Projekten aufwarten: etwa mit der Begrünung des Daches, des Innenhofs und auch des Inneren der Schule. Oder mit Solarpaneelen am Dach, deren Leistung die Schüler genau dokumentieren und deren Ergebnisse sie gemeinsam mit der Technischen Universität auswerten. Aber auch die im Werkunterricht gebauten Nistkästen für Mauersegler, eine Schwalben-ähnliche Vogelart, oder die "Gesunde Jause", bei der die im Garten geernteten Kräuter gemeinsam verwertet werden, sprechen für das pädagogische Konzept des GRG7.
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