Eine glückliche Bewohnerin aus dem Mater Salvatoris…..
Nun hat bereits mein 5. Jahr in Mater Salvatoris begonnen, und es fiel mir nicht leicht, meine Wohnung und meinen Garten aufzugeben und auf ein Zimmer zu reduzieren. Ich kannte das Haus schon von Kurzurlauben und so bezog ich ein südseitiges Zimmer, das mir sehr gut gefiel.
Diesen Entschluss habe ich bis heute nicht bereut. Ich fühle mich hier sehr wohl, bin umgeben von lieben Menschen, erhalte die Betreuung die nötig ist aber trotzdem habe ich meine Freiheit, die mir sehr wichtig ist.
Bin ich glücklich? Glücklich sein, hängt eigentlich nicht von äußeren Bedingungen ab, sondern von der inneren Einstellung zu den Bedingungen im Außen. Es gibt so viele Arten glücklich zu sein…. Glücksgefühle sind immer nur von kurzer Dauer, man kann sie weder festhalten noch zwingen. Glückgsgefühle entstehen wenn die Seele „Flügel“ hat – eine innere Verbindung der Seele mit dem Ereignis. Ein seltener kurzer Augenblick, behalten kann man nur die Erinnerung an diesen Moment. Die innere Zufriedenheit ist ein Abglanz des Glücksgefühls.
Das Finden und Bewahren der „inneren Mitte“ ist sehr schwierig, aber die einzige Möglichkeit ein stabiles, kleines Glücksgefühl und die Zufriedenheit zu bewahren und so die Unzufriedenheit und das Hadern mit dem eigenen Schicksal draußen vor der Tür zu lassen. Wenn man das Werten und Bewerten von Menschen und Ereignissen aufgegeben hat, hat man den halben Weg zu einer dauerhaften und fröhlichen inneren Ruhe geschafft. So gesehen, kann man Vergangenheit und Zukunft von einer höheren Warte aus betrachten und das Leben im „jetzt“ genau in diesem Augenblick leben und genießen.
Das Glück ist relativ, aber trotz aller Einschränkungen, die meine Krankheit mit sich bringt, kann ich sagen, „ich bin glücklich“, wofür ich allen, die das ermöglichen, sehr dankbar bin.
Ingeborg Scherz
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