Alarm: Unser Wald ist in Gefahr
Von 72.000 Hekar Wald sind zwei Drittel Opfer von Bissschäden. Hilft nur noch der Wild-Abschuss?
Wir haben die Wahl: Wer für einen gesunden Mischwald (ohne großen Fichtenanteil) ist, muss dafür den Abschuss von Rotwild in Kauf nehmen. Wer die Wälder lieber den Hirschen überlässt, der muss damit leben, dass Verbissschäden dem Baumbestand zusetzen.
Diese traurige Tatsache berichten zumindest der in Jägerkreisen umstrittene Öko-Jagd-Betreiber Franz Puchegger, der sich für Waldverjüngung durch Abschüsse des übermächtigen Wildbestandes stark macht, und der Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Flatz-Steinfeld und Obmann der Jägerschaft Flatz, Franz Zodtl.
Zodtl: „Die Statistik weist aus: Von 72.000 Hektar des Waldes im Bezirk, der sich verjüngen sollte, sind zwei Drittel im roten Bereich.“ Das entspricht 48.000 Hektar.
Ein Gebiet, zwei Waldgesichter
Bei einem Lokalaugenschein im Waldgebiet Burtscher bei Pottschach zeigen Puchegger und Zodtl, was die Abschüsse des Wildes bewirkt haben: „Seit 1998 setzt die Waldverjüngung ein. Zuvor dominierten Fichten, die hier nicht heimisch sind. Das Wild ließ Laubbäume nicht aufkommen, weil sie deutlich schmackhafter als Fichten sind.“ Heute gedeihen Eichen und Buchen und dazwischen Tannen.Ein gänzlich anderes Bild bietet der Wald auf der Flatzer Wand.
Zwischen Fichten wächst Gras und vereinzelt schaut ein Nussbaum hervor. „Denn der schmeckt dem Wild nicht“, so Zodtl und Puchegger. Auf ca. 700 Metern Seehöhe gedeihen nur noch Dornsträucher zwischen den Fichten. Der Wald ist dünn, wirkt abgemäht.
Zodtl und Puchegger wissen, dass sie sich mit ihrer Lösung wenig Freunde machen: dem Wild-Abschuss, um den Wald zu retten.
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