Countdown für Unfall läuft
Neunkirchen verliert seine Unfallabteilung. Die Landesholding garantiert aber ein "stabiles System".
NEUNKIRCHEN. Der Bezirk ist ein Wander- und Skigebiet und hat mit A2, S6 und den Motorrad-Strecken Höllental und Preiner Gschaid gleich vier unfallträchtige Straßenabschnitte.
Dennoch soll bis 2016 die Unfallabteilung des Neunkirchner Landesklinikums endgültig demontiert werden (die BB berichteten). Schließlich ist für Neunkirchen ein Orthopädie- und kein Unfallschwerpunkt vorgesehen. Regionalmanager Alfred Zens: "Die Unfallversorgung braucht viele andere Fächer im Konzert. Der Unfallchirurg alleine kann den einzelnen Fall nicht beherrschen. Oft braucht es den Kardiologen, oder den Neurologen. Dieser Mix ist in Wr. Neustadt bereits vorhanden."
Bis zur Inbetriebnahme des neuen Neunkirchner Spitals gibt's Übergangsfristen. Dann ist die Unfall nur noch in Wr. Neustadt. Unwidersprochen ergeben sich so für Bürger, die nicht im Speckgürtel Wr. Neustadt wohnen, längere Anfahrtszeiten. Die Bezirksblätter – flott unterwegs – benötigten auf der B 17 mit Ampelrotphasen von Ternitz nach Wr. Neustadt 25 Minuten. Für den Patienten aus dem Bezirk Neunkirchen tröstlich: "Dass bei der Erstaufnahme geschaut wird, ob er in Neunkirchen behandelt werden kann, oder der Weitertransport ins nächste Klinikum sinnvoller ist. Diese Entscheidung trifft der Arzt", so Zens.
Garantie aus Zens' Mund
Ob mit der Verlegung der Unfall auch die Notarztwagenteams aufgestockt werden, lässt Zens offen: "Das liegt nicht in unserer Verantwortung, sondern in der unserer Partner, die Transporte übernehmen. Wir garantieren, dass es keine Engpässe gibt." Wäre eine Unfall in Neunkirchen nicht weiterhin sinnvoll? Zens: "Es gibt für alles Für und Wider. Wichtig ist ein sinnvoller Fächermix."
Für Verwirrung sorgen Formulierungen der Landesholding, wonach Neunkirchen eine "Basisversorgung" erhalten bleibe. Basisversorgung bezieht sich auf die durchschnittliche Erreichbarkeit des nächsten Spitals mit Unfallschwerpunkt binnen 30 Minuten bzw. darauf, dass nach der Erstaufnahme Patienten nach Neustadt verlegt werden. Gemeinderat Dietmar Gerhartl erbat von der Landesklinik Daten über die Auslastung der Unfallabteilung. Eine Antwort steht noch aus.
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