Demenz: Das Asyl im Innern
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). Einige Ursachen von Demenz sind heute klar, viele liegen aber noch im Dunkel. Martina Gazica weiß Rat.
Es beginnt mit verlegten Schlüsseln und endet mit völliger Hilflosigkeit – Demenz. Durch die höhere Lebenserwartung ist heute jeder vierte Mensch über 80 davon betroffen. Medikamente können den Verlauf der Erkrankung verzögern aber nicht aufhalten oder umkehren. Die Betroffenen ziehen sich zurück, meiden soziale Kontakte aus Angst, ziehen sich in ihr inneres Asyl zurück. Derzeit leben rund 100.000 Menschen in Österreich mit Demenz; bis 2050 werden es geschätzte 230.000 sein.
Daheim in Pflege
80 Prozent der dementen Menschen werden daheim in ihrer vertrauten Umgebung gepflegt, entweder von Angehörigen oder von Helfern, wie den Mitarbeitern des Hilfswerks. "Für Angehörige ist das besonders schwer", weiß Martina Gazica (48), leitende Pflegefachkraft im Hilfswerk Neunkirchen. Doch was sind die Anzeichen für Demenz? Gazica: "Das Gedächtnis lässt nach, man vergisst häufig etwas. Einfache Dinge zu erledigen, fällt immer schwerer."
Drei Stufen der Demenz
1. Beginnendes Vergessen, Lücken im Kurzzeitgedächtnis, Zeitgefühl gestört, Depressionen.
2. Deutliche Gedächtnislücken bei Namen vertrauter Menschen, vergisst Essen, Tag/Nacht-Umkehr (Nachts putzmunter, halbtot am Tag), ausgeprägte Unruhe – die schwierigste Phase der Betreuung.
3. Vollkommene Hilflosigkeit, Schluckbeschwerden, Inkontinenz, kein Kurzzeitgedächtnis, Erinnerungen nur noch an lang Vergangenes, kognitive Leistung von Dreijährigen, Bettlägrigkeit.
Informationen und mehr
MartinaGazica, die Demenzbeauftragte des Hilfswerkes, ist unter 0676-878722559 erreichbar.
Die Broschüre "DEMENZ - Geißel des Alters" kann kostenlos unter der Telefonnummer 02682/651 50 oder per Mail unter office@burgenland.hilfswerk.at bezogen werden. Einen Demenz-Folder hält das Hilfswerk unter http://www.hilfswerk.at/burgenland/wir-ueber-uns/broschueren/servicepaket-demenz# als Download bereit.
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