Tiefer Lebenseinschnitt
"Eisbaron" lag am OP-Tisch

- Hocheggs interimistischer Leiter OA Dr. Roland Winkler (l.) mit Muster-Reha-Patient Leo Kohn in dessen Eiskaffee in Ternitz.
- hochgeladen von Thomas Santrucek
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Drei OPs in 7,5 Stunden musste Eisbaron Leo Kohn über sich ergehen lassen. Zwei Narben erinnern ihn ewig daran.
Ein großes Dankeschön
"Es ist mir ein Bedürfnis, dem Landesklinikum St. Pölten und dem Reha-Zentrum Hochegg und seinen Mitarbeitern von ganzem Herzen Danke zu sagen", erzählt der ansonsten immer lustige Leo Kohn ungewohnt ernst im Bezirksblätter-Gespräch.
Kein Wunder, schließlich lag Kohn mit drei lebensgefährlichen "Baustellen" erst vor kurzem auf dem OP-Tisch. Der Ternitzer Eisbaron: "Dr. Konrad Binder in St. Pölten hat mich operiert. Ein Wahnsinn, was da geleistet wird." Und es galt einiges zu operieren. "Ich hatte ein Aneurysma an der Aorta. Ein Riss in der Wand und man kann sich gratulieren. Das zweite Problem war eine total kaputte Herzklappe", so Kohn. Der 64-Jährige bekam eine Rinderherzklappe eingesetzt. Baustelle Nr. 3 war am Hals. Kohn: "Die Carotis. Hier bekam ich ein 12 cm 'Rohr' eingesetzt." Die Monster-OP verlief gut. Doch dann wurden alle nervös. Kohn: "Weil ich einen Virus bekam. Das kann fatale Folgen haben. Im schlimmsten Fall wird die Herzklappe abgestoßen." Kohn kam in Quarantäne und wurde gut abgeschirmt. Die Genesung schritt voran.
"Da sind zwei Hände in der Brust, schneiden dir das Brustbein durch. Ich schau aus wie ein Rebhendl nach der Treibjagd."
Besonders im Reha-Zentrum in Hochegg unter den Fittichen des interimistischen Leiters OA Dr. Roland Winkler machte Kohn binnen vier Wochen Reha große Fortschritte. "Gigantisch, was da alles gemacht wird. Ein Diätkoch ist ganz was anderes als ein normaler Koch; dann hatte ich massive Schlafstörungen, die von der Psychologin in drei Wochen behoben wurden. Kraftkammer, Sauna und Top-Sporgeräte sind vorhanden – man kann das Rehazentrum leicht mit einer Wellnessfarm verwechseln", scherzt Kohn.
Ganz spurlos gingen die Strapazen der OPs freilich nicht an dem Eisbaron vorüber. Saxophon- und Klarinettenspiel sind mir noch untersagt", so Kohn. Dafür muss er täglich verschiedene Medikamente einnehmen. Und auch beim Alkoholgenuss musste sich Kohn noch einschränken.



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