Geistesgestörter ging barfuß durch Pottschach
Vor 50 Jahren am 20.01.1967 im Schwarzataler Bezirksboten.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Ein nicht, alltäglicher Vorfall ereignete sich Samstag, den 14. Jänner, in Pottschach. Barfuß, mit einer Leiter bewaffnet, ging der 32-jährige türkische Gastarbeiter Unal Osman aus Pottschach, Bahnstraße 69, gegen 14 Uhr in Richtung Friedhof. Dabei sprach er in seiner Muttersprache mit sich selbst.
Der Mann hatte sich am Oberkörper zwei Bilder befestigt; das eine zeigte den ermordeten Präsidenten Kennedy, das andere stellte Atatürk dar, den Begründer und ersten Präsidenten der vereinigten Türkei. Sein Pilgergang in dieser Aufmachung endete auf dem Pottschacher Friedhof. Dort wurde der offensichtlich geistesgestörte Mann von den inzwischen herbeigerufenen Gendarmeriebeamten aufgegriffen und in eine Heilanstalt nach Wien gebracht.
Ünal Osman machte bereits am 27. November 1966 von sich reden. Damals ging er, mangelhaft bekleidet, mitten in der Nacht in den Hof des Hauses Pottschach, Bahnstraße 69, und stieß gellende Schreie aus. Die übrigen Bewohner, die jäh aus dem Schlaf gerissen wurden, alarmiert auch damals die Gendarmerie, die dann den Mann zum Arzt brachte, der die Einlieferung in die Nervenheilanstalt veranlasste. Von dort wurde er Donnerstag, den 12: Jänner, als „geheilt“ entlassen.
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