Ternitz
Nur niedrige Sprünge im Freibad "blub"
Um die Zukunft des Sprungturms im Ternitzer "blub" wird viel spekuliert. Fakt ist: diese Saison darf wieder gesprungen werden – aber nur vom Ein-Meter-Brett. Der Drei-, Fünf- oder gar der Zehn-Meter-Turm sind tabu.
TERNITZ. "Der Zehn-Meter-Turm wird für kurze Zeit geöffnet" – diese Lautsprecherdurchsage im Freibad "blub" sorgte stets dafür, dass die Freibad-Besucher sich Richtung Sprungbecken wendeten und erwartungsvoll auf den Zehn-Meter-Turm blickten. Wer hier sprang, zählte zu den Harten, zu den Coolen, zu den Badehosen-Heros.
"Wir haben für eine neue Sprunganlage noch keine Kostenvoranschläge, weil der Turm nicht wegkommt."
Doch die Glanzzeit hat der Sprungturm hinter sich, wie ein TÜV-Gutachten feststellt. "Der TÜv sieht keine Möglichkeit, dass wir den Turm TÜV-gerecht aufbauen können. Er würde sogar raten, den Turm ganz wegzunehmen und durch eine neue Sprunganlage zu ersetzen", skizziert Stadtrat Peter Spicker (SPÖ) im BezirksBlätter-Gespräch.
Springen nur mehr vom 1-Meter-Turm
Wie Spicker ausführte, werde der Sprungturm bestehen bleiben. "Wir evaluieren bis nächstes Jahr, dass wir Eins und Drei springen lassen können; momentan geht nur Eins. Fünf und Zehn wird von diesem Turm nicht mehr möglich sein, weil die technischen Voraussetzungen nicht gegeben sind", so Spicker. Als Ensembleschutz soll der Turm aber weiterhin bestehen bleiben.
Spicker selbst hatte noch das "Vergnügen" in seiner Jugendzeit vom Zehner die Mutprobe springen zu dürfen. "Mein erster Sprung war ein angstvolles Erlebnis", erinnert sich der Stadtrat.
Um den Zehn-Meter-Turm rankten sich auch immer Schauergeschichten von Springern, die das Becken verfehlt hätten. Spicker: "Mir ist nur ein Vorfall bekannt, dass ein Badegast knapp an den Rand gesprungen ist. Da folgte ein Rettungseinsatz. Aber er hat es überlebt."
"Eine Schließung des Bades ist definitiv kein Thema."
Kommende Woche soll das Springerbecken gereinigt und beschichtet werden. Jährlich fallen pro Badesaison 270.000 Euro alleine an Wartungskosten an – wenn etwas kaputt wird, wird es noch teurer. Spicker: "Heuer mussten wir die Filteranlage erneuern. Das bedeutete zusätzliche Kosten von 80.000 Euro."
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