Mein Fluss
Hungrige Otter an der Schwarza
Die Artenvielfalt unserer Schwarza hat über wie unter dem Wasser in den letzten 10 Jahren stark gelitten.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Schwarza als kristallklar und forellenreich beschrieben. Aber schon einige Jahrzehnte später war der Lebensraum für Tiere wegen Wasserverschmutzungen durch die Fabriken, den baulichen Maßnahmen und der dichten Besiedlung stark eingeschränkt. Heute bewirtschaften Fischereiverbände unsere Schwarza. Sie spüren den großen Hunger einer zu hohen Anzahl von Fischräubern, die keine natürlichen Feinde haben.
Fische in Gefahr
"Wir sehen unseren Hauptauftrag in der Erhaltung der Ökologie der Schwarza. Die Menge an Fischottern, Reihern und Gänsesägern ist zu groß und reduziert die Fischvorkomnisse zu stark. Eine Freigabe zur Entnahme des Fischotters würde die Situation deutlich verbessern", schildert Franz Steigberger vom Fischereirevierverband V. Dieser bewirtschaftet eine 20 Kilometer lange Strecke vom Ursprung der Schwarza bis Nasswald. "Wir haben speziell im Wasser noch eine Vielzahl an Arten wie Eintags-, Köcher- und Steinfliegen, Bachflohkrebse, Schmerlen, Koppen und Elritzen. Der heimische Flusskrebs ist ausgerottet."
Äschen am Aussterben
"Unser Fischbestand besteht aus 70 % Bachforellen, 25 % Regenbogenforellen und 5 % Äschen. Die Äsche hat in den letzten 5 Jahren 80 % ihres Bestands verloren. Wenn es so weitergeht, wird die Äsche in weiteren 5 Jahren ausgerottet sein. Von den Fischottern wird sie am schnellsten erwischt. Wir haben 25 bis 36 Fischotterpaare im Gebiet von Gloggnitz bis zur Einmündung der Schwarza in die Leitha. Ein Otter frisst cirka 25 dag Fisch pro Tag. In kalten Wintern kommen als Räuber auch noch Kormorane hinzu. Weitere Feinde sind Grau- und Silberreiher, die jedoch bejagt werden. Ein weiteres Problem der Schwarza ist die abnehmende Wassermenge und die zunehmende Wassertemperatur. Es werden ca. 20.000 Fische jährlich in das Gewässer eingesetzt, wobei ca. 400-800 Fische von den Jahreskartenbesitzern wieder gefangen werden", erläutert Wolfgang Radkowitsch, Obmann des Fischereivereins Ternitz Schwarzatal. Durch das Trockenfallen der Restwasserstrecken in Teilstrecken der Schwarza ist es notwendig diese Flussabschnitte elektrisch Auszufischen um den Fischbestand zu retten. Hierbei werden im Jahr ca 5-10.000 Salmoniden entnommen und im Oberlauf des Flusses wieder eingesetzt.
Lesen Sie nächste Woche: Die Wasserqualität.
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