Jagd auf auffrisierte "Asphalt-Gelsen"
Sie sollten nur 45 km/h laufen. Aber auffrisierte Mopeds fahren locker 80. Die Polizei fischt Verdächtige raus.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Kaum wird es wärmer, hört man sie wieder durch die Straßen knattern: die Jugendlichen mit ihren Mopeds. Dass nicht alle Motorfahrräder im Originalzustand belassen werden, hört man bereits von weitem – wenn der Auspuff röhrt wie von einer großen Maschine.
Bis zu 88 km/h Spitze
Wie Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Johann Neumüller im Bezirksblätter-Gespräch bestätigte: "Waren die Kollegen in Neunkirchen im Bereich des Panoramaparks mehrmals mit dem Mopedrolltester unterwegs." Diese Messstation legt gnadenlos offen, ob Jugendliche ihre Zweiräder getunt haben. Neumüller: "In zehn Tagen wurden acht Kennzeichen von Mopeds eingezogen. Einige waren dabei, die weit über die erlaubten 45 km/h gelaufen sind, sondern eher 80, 88 Stundenkilometer."
Anzeige folgt
Den jungen Lenkern ist meist nicht bewusst, dass sie nicht nur ein Gefährt lenken, das im Falle eines Unfalls nicht versichert ist. "Dafür gibt es auch eine Anzeige und saftige Strafen wegen Umbauarbeiten und weil die Fahrer keine Lenkerberechtigung für diese Mopeds haben", so Neumüller.
Und nicht nur der (jugendliche) Lenker ist dann der Dumme, sondern auch der Zulassungsbesitzer. "Das sind meist die Eltern", so Neumüller: "Die kommen ebenso zum Handkuss wie der Fahrzeuglenker." Und teuer wird es auch. Denn wie der Polizei-Offizier weiß, müssen die Fahrzeuge bei der Kfz-Prüfstelle in Weikersdorf nach dem Rückbau ihr Fahrzeug vorführen. Und das kostet nicht zu knapp.
Nächstes Problem: E-Bikes
Wie Neumüller andeutete, werden inzwischennicht nur Mopeds aufgemotzt. Auch Leistungssteigerungen von E-Bikes werden offenbar durchgeführt.
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