Milliardäre, seid willkommen

SEMMERING. Eine zusätzliche Seilbahn von einem Nobelhotel zum Semmering, eine zusätzliche Lift-Trasse vom Artis weg, Shuttel-Bus-Verkehr zur Therme Linsberg – diese Zukunftspläne kursieren nun rund um den Kur- und Sportort Semmering.
Ein Insider spricht hier von milliardenschweren Investoren aus dem russischen Raum. Und auch die eine oder andere alte Villa soll an die Reichen und Schönen aus dem Osten fallen.

"Kenne diese Pläne nicht"

Was ein wenig nach Ausverkauf des Semmerings klingt, ist auch eine Chance. ÖVP-Bürgermeister Horst Schröttner: "Ich kenne diese Pläne nicht. Und wenn, dürfte ich sie nicht in die Medien geben." Allerdings würde sich Schröttner gegen derartige Projekte nicht unbedingt querstellen: "Das Panhans war in Konkurs, das Artis hätte nie wieder eröffnet, das Erzherzog Johann-Hotel war zwölf Jahre zu. Wieso sollte ich ein Problem haben, wenn jemand investieren will? Das bringt ja Gäste", so der Ortschef. Und die hat der Semmering bitter nötig. "Wir hatten früher 220.000 Nächtigungen. Jetzt liegen wir bei 80.000 oder 100.000", so Schröttner. Dass damit Eingriffe in die Natur einher gehen würden, sieht Schröttner gelassen: "Das ist ein Bereich, den andere lösen müssen. Hier geht es um großflächige Grundbesitze und um Behördenverfahren." Schröttner verweist auf die zweigleisige Tourismus-Schiene. Einerseits existiert eine Kurzone mit Ruhebänken, wo nur Tempo 30 erlaubt ist; andererseits gibt es den Bereich für das touristische "Highlife" für die Tagesbesucher.

Käufer sanieren Villen

Auch gegen den Verkauf von Villen an ausländische Käufer hat Schröttner nichts: "Das kann 100 Mal z.B. ein Slowake sein. Wenn er die Villa herrichtet, und ich hätte etwas dagegen, wäre ich ein Narr." Auf diese Weise seien bereits einige baufällige Villen zu neuem Glanz gekommen. Davon abgesehen meinte der Ortschef: "Dass ich einem Privaten sowieso nicht vorschreiben kann, an wen er verkauft. Der wird verkaufen, wenn es für ihn lukrativ ist."