Niederösterreich und die „Schandtafel von Sarajewo“
Das „Attentat von Sarajewo“, bei dem der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand ermordet wurde und das als Auslöser des Ersten Weltkriegs gilt, ist im heurigen Gedenkjahr „100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs“ viel im Gespräch. Für den Mörder von damals, den bosnischen Serben Gavrilo Princip, der während seines Prozesses erklärte: „Ich bin ein jugoslawischer Nationalist mit der Vereinigung aller Jugoslawen als Ziel, mir ist es egal in welcher Staatsform, jedoch befreit von Österreich“ wurde in den 1920er-Jahren an jener Hausecke in Sarajewo, unweit der heutigen Lateinerbrücke, an der die tödlichen Schüsse fielen, eine Gedenktafel aus Marmor angebracht. Sie hatte die Inschrift (übersetzt): „An dieser historischen Stätte kündigte Gavrilo Princip zum Sankt-Veits-Tag am 15. (28.) Juni 1914 die Freiheit an“.
Die wenigsten wissen, dass diese Tafel eine Geschichte hatte, die auch nach Niederösterreich (Bezirk Neunkirchen) führte.
Als im April 1941 die Deutsche Wehrmacht im so genannten Balkanfeldzug Jugoslawien überrollte wurde diese symbolträchtige Tafel abgenommen und nach Mönichkirchen/NÖ gebracht, wo seit 12. April 1941 ein Sonderzug als Hauptquartier des Balkanfeldzugs stand. Am „Führergeburtstag“, dem 20. April 1941, wurde sie Adolf Hitler überreicht, dabei entstand das gezeigte Foto, das von Heinrich Hoffmann, Hitlers „Leibfotograf“, gemacht wurde.
Alles weitere zur „Schandtafel von Sarajewo“, wie sie in zeitgenössischen Medien auch genannt wurde, und zum „Führerhauptquartier Frühlingssturm“ ist in dem im Kral-Verlag Berndorf-Gloggnitz erschienen Buch „Frühlingssturm - Ein Führerhauptquartier in Niederösterreich, Mönichkirchen 12. bis 25. April 1941“ zu lesen.
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