"Suicide by Cop" bei uns die Ausnahme
Polizisten stehen im Einsatz. Plötzlich zückt ein Mann eine Schusswaffe. – Wie behält man da die Nerven?
BEZIRK/SOLLENAU/MÖDLING. Der Fall eines 17-Jährigen aus der Hinterbrühl sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Zur Erinnerung: der Bursche rastete aus und randalierte. Grund: Liebeskummer. Als ihn Polizeibeamte stellten, hatte er eine Schusswaffe (eine Gaspistole) in der Hand. – Rasch hätten tödliche Schüsse fallen können – hätten die Beamten nicht Ruhe bewahrt.
Schnell kommen Gedanken an das Phänomen Suicide by Cop – Selbstmord durch Polizisten – auf. "Zum Glück ist so etwas bei uns eher die Ausnahme", erklärte Neunkirchens Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Johann Neumüller.
Und doch schrammte auch Neumüller einmal haarscharf an einer derartigen Situation vorbei. Neumüller: "Ich war noch ein junger Beamter. Wir wurden zu einem Beziehungsstreit nach Sollenau gerufen." Eine Frau war vor ihrem gewalttätigen Ehemann aus dem Fenster geflüchtet. "Aber im Stiegenhaus stand er mit einem Revolver in der Hand. Hätte er die Hand mit der Waffe nur ein wenig gehoben, hätte es gekracht", erzählt Neumüller. Zum Glück senkte der Mann den Revolver und es gab kein Blutbad.
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