Wirtschaft
Auch heuer im Bezirk einkaufen

- Johann Ungersböck, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Neunkirchen, appeliert, den heimischen Handel zu unterstützen.
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Die Bezirksblätter sind der Frage nachgegangen, wie die derzeitige Situation im heimischen Handel aussieht.
BEZIRK NEUNKIRCHEN (er). Johann Ungersböck, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Neunkirchen berichtet, wie sich die Pandemiezeiten auf unseren Handel auswirken: "Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sind auch in unserem Bezirk spürbar. Im Bezirk Neunkirchen stieg im November 2020 gegenüber dem November 2019 die Arbeitslosigkeit um über 17 Prozent. Die Mehrzahl der Händler – ich schätze rund 70 Prozent – erwartet für 2020 entsprechende Umsatzeinbußen. Besonders betroffen von den Umsatzrückgängen im stationären Einzelhandel sind die Bereiche Bekleidung, Schuhe, Lederwaren sowie Uhren und Schmuck. Das geht aus einer aktuellen Konjunkturerhebung der KMU-Forschung Austria hervor."
Nicht nur Verlierer
In der Langzeitbeobachtung Jänner bis Oktober 2020 sind 68 % des Einzelhandels mit Bekleidung, 70% des Einzelhandels mit Schuhen und Lederwaren sowie 59 % des Einzelhandels mit Uhren und Schmuck von starken Umsatzrückgängen betroffen. Wirklich zulegen konnte nur der Einzelhandel mit Lebensmitteln.
Weihnachtsgeschäft
In den letzten Jahren sind die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke kontinuierlich angestiegen. Das Weihnachtsgeschäft hat sich weitgehend als „krisenresistent“ für den Einzelhandel erwiesen. WK-Chef Ungersböck sieht recht gute Umsätze auch in diesem Jahr: "Für heuer erwarte ich bei den Weihnachtsausgaben 2020 einen moderaten Rückgang um wenige Prozent. Diese Schätzung basiert darauf, dass heuer zwar bei vielen wegen der Einkommensverluste gespart wird, andere aber die eingeschränkten Möglichkeiten des Jahres 2020 vielleicht mit mehr Geschenken kompensieren möchten. PensionistInnen etwa sind finanziell von der Covid-19-Krise kaum oder nicht betroffen und zählen auch traditionell zu den großzügigen SchenkerInnen. Ich rechne summa summarum damit, dass bei rund 70 % das Budget für Weihnachtsgeschenke im Vergleich zum Vorjahr ähnlich hoch ist."
Online oder vor Ort
Für das diesjährige Weihnachtsgeschäft sieht Ungersböck zwei Szenarien: "Warten die KonsumentInnen das Ende des zweiten harten Lockdowns ab, wird ähnlich wie im Vorjahr der Löwenanteil der Umsätze in den Ladengeschäften ausgegeben. Wird der Lockdown nicht abgewartet, steigt natürlich der Anteil der Online-Ausgaben. Auch wenn sich jetzt bereits die Kunden wieder auf ein Shoppingerlebnis nach Ende des Lockdowns in den Geschäften freuen, wird es jedenfalls heuer eine Zunahme bei den Onlineausgaben geben."


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