Dank ihm flossen bereits 20 Millionen Euro in das Tourismusgebiet am Wechsel

7Bilder

BEZIRKSBLÄTTER: Wie sind Sie hingekommen, wo Sie hingekommen sind?
GERALD GABAUER: Ich bin Mönichkirchner und von kleinauf begeisterter Skifahrer. Das jetzige Skigebiet besteht aus ursprünglich zwei Skigebieten – Mönichkirchen und Mariensee. Und im Jahr 2000 wurden die beiden Gebiete fusioniert. Zu diesem Zeitpunkt hat man einen Geschäftsführer gesucht und ich habe mich um den Job beworben.

Was haben Sie zuvor gemacht?
Ich bin Tischlermeister.

Sie hatten einen Betrieb?
Nein, ich habe zuvor bei List gearbeitet. Und war dann einige Jahre bei den Allhauer Holzwerken im Burgenland. Und dort war ich Prokurist. Wir hatten damals 120 Mitarbeiter. Und dann hat sich diese Möglichkeit vor der Haustür aufgetan. Damals war das Skigebiet total veraltet. Und ich wollte wirklich was daraus machen.

Was haben Sie getan, damit das Skigebiet wieder attraktiv wird?
Der erste wichtige Schritt war, einen Masterplan zu erstellen. Wir haben uns positioniert als reines Familienskigebiet, weil wir auch zwei Skischulen im Gebiet haben. Es war sehr schnell klar, dass wir mit den alten, vorhandenen Schleppliften überhaupt keine Chance haben. Es war ganz klar, man muss auf Sesselbahnen umsteigen, wo sich die Kinder ausrasten können und hinauf transportiert werden.

Der Weg zum Vorzeige-Skigebiet war steinig?
Mit Mönichkirchen und Mariensee wurden zwei Skigebiete betrieben, die nicht miteinander verbunden waren. Es gab auch keine einheitlichen Kartensysteme. Bürgermeister Franz Stern hat vorangetrieben, dass man zumindest eine Verbindungspiste baut und einen Kartenverbund zusammenbringt, damit man mit einer Karte beide Gebiete befahren kann. Das war Ende der 80-er. Und im Jahr 2000 wurden beide Skigebiete in ein Unternehmen zusammengeführt.

Wie viel und wo mussten Sie besonders investieren?
Ich habe Investoren gesucht. Und so ist es uns gelungen, dass wir 2006 mit dem eigentlichen Ausbau des Skigebietes begonnen haben. Bis dato haben wir ein bisschen über 20 Millionen Euro hineingesteckt. Wir haben 2006 die beiden Kuppelbahnsesselbahnen gebaut, die Sonnenbahn in Mönichkirchen, die Panoramabahn in Mariensee, überall die Betriebsgebäude dazu, einen Beschneiungsteich dazu gebaut und in Mariensee eine Straßenüberfahrt mit Tunnel angelegt. 2007 haben wir die Schwaigbahn auf die Mönichkirchner Schwaig gebaut und den bestehenden Schlepplift revitalisiert. 2011 ist das Land eingestiegen. Das war für mich wichtig, einen verlässlichen Partner zu haben.

Ist der Betrieb der Skigebiete ein Geschäft, oder müssen noch die 20 Mio. € reingeholt werden?
Diese Projekte wurden zum einen cofinanziert von der EU, einen Teil hat das Land NÖ zugeschossen und ein Teil sind Kredite, die ich zu bedienen habe. Sämtliche Kredite können von uns sehr gut bedient werden. Es bleibt noch immer ein Spielraum. Wir haben heuer zum Beispiel 100.000 Euro in ein Skimovie, in einen Photo-Point. Große Investitionen mit zig Millionen ist natürlich ohne Unterstützung des Landes nicht möglich.

Ihr habt ja nicht nur Skifahren im Angebot, sondern auch eine Rollerbahn und einen Schaukelweg. Kann man als einfaches Wandergebiet nicht mehr überleben?
Man muss differenzieren, wer muss im Sommer leben. Gibt es eine Bergbahn? Dann muss die Bergbahn Attraktionen schaffen, damit eine Auslastung gewährleistet ist. Ist es nur ein Tourismusort, der auf Wandern ausgelegt ist, dann sind die Hotels und die Gastronomie gefordert, dass die Gäste kommen.

Und geht es denen so gut in Mönichkirchen?
In Mönichkirchen ist es so, dass wir die große Stütze der Gemeinde sind mit unserem Angebot. Das ist im Prinzip die Grundlage, damit Zimmer vermietet werden können.

Was sollten die Betriebe und die Gemeinde beitragen?
Wichtig wäre, dass Betriebe und Gemeinde für eine gemeinsame touristische Weiterentwicklung sorgen. Das bedeutet aber auch, dass Geld in die Hand genommen werden muss – etwa für Themenwege und Wanderwege. Das gehört aber auch gepflegt und das kostet Geld. Und da sind wir als Schischaukel allein auf weiter Flur und haben Null Unterstützung von der Gemeinde und den anderen Betrieben.

Ist Wellness auch ein Thema in Mönichkirchen bzw. gibt es hier überhaupt das Angebot?
Wir als Bergbahnen bzw. Skischaukel Mönickirchen-Mariensee selbst haben keine Zimmer und können diese Möglichkeit leider nicht anbieten.

Ist Ihnen die Sommer- oder Wintersaison lieber?
Jede Saison hat ihren Reiz. Die Wintersaison ist kürzer und anspruchsvoller und die Sommersaison dafür länger. Vom Umsatz gesehen ist der Winter natürlich führend und ohne Winter wären die Zahlen nicht so gut wie sie sind.

Was ist das Geheimnis eures Erfolges?
Mit offenen Augen den Mitbewerb beobachten und immer offen für Neues sein. In unserer Branche musst du in ganz Österreich unterwegs sein und dir Ideen abschauen und passend für dein Skigebiet einsetzen. Sehr, sehr wichtig ist auch ein gutes und motiviertes Personal. Das schaffst du nur, wenn du dich um die Leute kümmerst. Was uns im Winter vor allem auszeichnet ist die hohe Qualität. Wir haben schon seit zwölf Jahren das Pistegütesiegel und Top-Auszeichnungen bekommen. Das klappt nur, wenn man kontinuierlich daran arbeitet und immer die Qualität verbessert.
Mir ist Qualität auf den Pisten und die Sicherheit extrem wichtig und das finden auch unsere Gäste toll.

Wie oft muss bei Euch der Notfallhubschrauber landen?
Sehr, sehr selten. Wir haben die Liftanlagen von den Kapazitäten so ausgebaut, dass das unsere Liftanlagen vertragen. Das Skifahren soll Spaß machen und die Unfallgefahr würde sich auch erhöhen, wenn wir die Kapazitäten steigern.

Sie betreiben Sport, haben das Rauchen aufgegeben. Sind Sie nach etwas süchtig?
Nein eine richtige Sucht habe ich nicht. Ich gehe sehr gerne gut essen mit passender Weinbegleitung dazu – ich bin ein Genießer.

Haben Sie noch Berufswünsche oder sind Sie angekommen?
Ich bin jetzt 50 Jahre und da darf man noch nicht angekommen sein. Da gibt es immer noch Wünsche und Ziele und man strebt noch nach mehr.

Also bleibt Mönichkirchen nicht die Endstation für den Herrn Gabauer. Gibt es eine andere Herausforderung die Sie juckt?
Das weiß ich noch nicht. Ich möchte erst einmal noch mehr aus unserem jetzt schon sehr guten Skigebiet machen, wenn mir die Möglichkeit geboten wird.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.