David Vogelhuber hat kugelsichere Brillen

Neunkirchens Optikermeister David Vogelhuber (r.) im Interview mit Redaktionsleiter Thomas Santrucek. | Foto: Rudi Grubich
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BEZIRKSBLÄTTER: Wurde ihnen der job in die Wiege gelegt oder hatten Sie eine Wahl?
DAVID VOGELHUBER:
Es war schon geplant, dass ich nach der Matura mit der Lehre beginne. Die ersten paar Monate war ich mir aber nicht sicher, weil ich’s mir anders vorgestellt habe. Ich wollte Medizin studieren, habe aber in der ersten Berufsschule einen sehr lieben Freund aus Judenburg kennengelernt, und wir zwei haben uns dann so motiviert, dass wir begeisterte Optiker geworden sind.

Medizin war dann kein Thema mehr?
Nein, nicht einmal mehr als Steckenpferd.

Jetzt gibt es unglaublich viele Modetrends. Gibt es Trends, die geblieben sind wie die Nickelbrille aus den Sechziger Jahren?
Jetzt sind die Naturprodukte im Vormarsch, Holzbrillen zum Beispiel. Das gab’s aber auch schon vor 20 Jahren.

Es gibt ja den Spruch: Man sieht alles durch die rosarote Brille. Was hat es damit auf sich?
(lächelt) Das hat nicht wirklich was mit einer Brille zu tun, sondern mit der Sichtweise wie man an die Dinge herangeht.

Haben Sie rosarote Brillen im Sortiment?
Ja, haben wir schon. Man muss aber zwischen rosarotem Rahmen und rosaroten Gläsern unterscheiden. Rosarote Gläser kauft keiner. Rosarote Brillen – wenn sie zur Kleidung dazu passen schon.

Was ist die Herausforderung im Optikerberuf?
Das Interessanteste ist das Einstellen auf den Kunden wie er sich jetzt fühlt, wenn er eine Brille kauft und mit ihm da auf einer Wellenlänge zu sein.

Gibt es das typische Brillengesicht wie das Hut-Gesicht?
Es gibt für jeden Typ die richtige Brille. Wenn wer das erste Mal eine Brille aussucht, muss es natürlich die richtige Form sein. Eine intensive Brille mit dickem Rahmen sieht man stärker als eine dünne.

Wie viele Brillen haben Sie selbst?
15

Und haben Sie eine Fehlsichtigkeit, oder ist es Fensterglas?
Ich bin weitsichtig und trage mittlerweile meine Brille täglich.

Bei welchem Optiker waren Sie?
(lächelt). Ich messe mich gerne selbst. Das ist eine interessante Erfahrung, weil man dann regelmäßig weiß, wie sich der Kunde fühlt. Das ist wichtig, dass man weiß wie es dem Kunden geht.

Haben Sie auch Monokel im Angebot wie in den K&K-Zeiten?
Das kann Kult sein, aber wer will schon auf sein zweites Auge verzichten?

Wo werden Ihre Brillen hergestellt?
Die hochwertigen Produkte werden Gott sei Dank immer noch in Europa produziert, zum Beispiel in Frankreich, Italien. Die ganz, ganz günstigen Brillen kommen aus Asien.

Und sind es noch Brillengläser?
Man spricht zwar von Gläsern, aber es sind zu 99 Prozent Kunststoffgläser – aus Sicherheitsgründen und Komfort. Jeder, der einen Airbag hat, sollte nicht mit Glasgläsern fahren. Ich verkaufe zu 99,9 Prozent Kunststoffgläser.

Wie viele Brillen sind denn aus Ihrem Hause im Bezirk unterwegs?
Das kann man nicht genau sagen, aber das sind auf jeden Fall ein paar Tausend.

Sie haben zwei Geschäfte?
Ja, das Hauptgeschäft in Neunkirchen und eine Filiale in Gloggnitz. Die hat mein Vater 1978 eröffnet.

Seit wann sind Sie der Chef?
Das war ein fließender Übergang ab 2004.

Wie viele Angestellte haben Sie?
17 Leute.

Was ist denn das Geheimnis, dass ein guter Optikermeister existieren kann?
Es ist sehr hilfreich, wenn das Geschäft gut eingeführt ist und wenn man immer darauf schaut, dass man up to date ist – am neuesten Stand mit allen Produkten, dann schafft man’s.

Sie haben einen tollen Service. Zuletzt wurde bei mir selbst eine verlorene Schraube ersetzt. Kostenlos. Ist das selbstverständlich?
Das ist einer der Erfolgsfaktoren, dass wir das Service kostenlos machen.

Manche Diskonter verschleudern drei Brillen zum Preis von einer. Verdirbt das die Preise?
Ich sehe eine Brille als wichtiges, persönliches Accessoire. Man braucht nichts so oft am Tag wie eine Brille. Und so was verdirbt den Markt kann man nicht sagen. Wir sind auf einem freien Markt und da ist unsere Branche nicht anders als die Textil- Schuhbranche. Und da gibt’s natürlich riesige Qualitätsunterschiede, sonst könnte das nicht funktionieren.

Wie oft sollte man zum Optiker gehen?
Vor allem, wenn man mit dem Auto unterwegs ist, gehört das zum Verantwortungsbewusstsein. Der Sehtest ist bei uns das ganze Jahr kostenlos. Das kostet normalerweise 25 bis 50 Euro.

Gibt es einen Brillensektor, der zulegt?
Sportbrillen nehmen immer mehr, weil das auch beim Sport immer wichtiger wird. Das entwickelt sich stärker weiter, weil es vor zehn Jahren in dem Bereich noch nicht so viel gegeben hat. Da hat sich von der Glastechnologie viel getan, mit gebogenen Gläsern, mit Clip oder ohne Clip.

Kann man Brillen bei Ihnen versichern?
Wenn das eine neue Brille ist, ist sie bei uns automatisch im ersten Jahr versichert.

Führen Sie unzerstörbare Brillen?
Ja, es gibt welche, die halten das aus, wenn man mit einer Schrotflinte drauf schießt. Das ist für Mountainbiker oder Motocross-Fahrer wichtig, wenn ein Steinschlag mit voller Wucht die Brillen trifft. Da passiert dem Auge nix, aber zerkratzt wird das Glas natürlich und muss ausgetauscht werden.

Ein Grund, warum man zu United Optics Vogelhuber gehen sollte?
Weil wir die Preise einer großen Kette haben und trotzdem das Service vom lokalen, persönlichen Optiker vor Ort.

Sie sind nicht nur Optiker, sondern haben es auch mit Ohren zu tun.
Stimmt. Wir machen auch umfangreiche Höranalysen und können feststellen, welche Frequenzen gehört werden und welche nicht.

Ein älterer Herr in der Nachbarschaft hat ein Marderwarngerät. Das erzeugt einen unangenehmen Hochfrequenzton. Er hört ihn scheinbar nicht, wir leider schon…
Die bestimmte Altersschwerhörigkeit beginnt in den hohen Tönen, das S, das T, das F – diese Laute, die das Verstehen ermöglichen, hört man nicht mehr.

Gibt’s einen Selbsttest?
Man kann z.B. mit einem Zuckersackerl auf die Schulter klopfen. Wenn man das nicht hört … das ist ein schneller Test.

Und die Hörgeräte sind nicht mehr monströse Geräte?
Das ist viel dezenter geworden. Ein ganz dünner Draht geht nur mehr ins Ohr. Das lässt sich übers iphone steuern. Das ist so modern geworden, dass keine Hemmschwelle sein sollte.

Ab wie viel bin ich bei einer Brille dabei? Wie viel kostet ein Hörgerät?
49 Euro kostet bei uns die Einstiegsbrille mit entspiegelten Gläsern. Und das Hörgerät beginnt bei Null Euro, weil das die Kassa bezahlt.

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