Afrikaner: Ortschef zieht Bremse
Mehr Polizeipräsenz nach Vorfällen im Zug. Reichenau pocht auf Lösung.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Eine Unsitte greift auf der Südbahnstrecke neuerdings um sich: schwarzafrikanische Asylwerber, die in Reichenau einquartiert sind, haben es sich zur Angewohnheit gemacht, mit dem Zug schwarz zu fahren.
Pöbeleien im Zug
Dabei soll es auch immer wieder zu Pöbeleien gegenüber den Zugbegleitern kommen, wenn diese die Schwarzfahrer zur Rede stellen.
Diese Problematik bestätigte auch Sicherheitskoordinator Peter Beisteiner. Der Polizeibeamte erklärte: "Wir werden eruieren mit welchen Zügen die Schwarzfahrer bevorzugt unterwegs sind und dann dann verstärkt Präsenz zeigen."
Für die ÖBB erklärte Roman Hahslinger: "Tatsächlich kam es zuletzt im Gebiet Reichenau zu einzelnen Vorfällen, speziell bei der Ticketkontrolle, mit kleineren Gruppen von Asylwerbern, die sich nicht an die Beförderungsbestimmungen gehalten haben."
Dass verhältnismäßig viele Schwarzafrikaner in Payerbach und Reichenau unterwegs sind, fällt auch der Bevölkerung auf. Payerbachs Vizebürgermeister Jochen Bous: "Mich hat eben erst einer nach dem 'Train' gefragt. Ich denke es ist wie immer: manche haben ein Problem damit und anderen ist es gleich, wenn mehr Afrikaner bei uns sind."
"Hohes Aggressionspotential"
Weniger sanfte Worte findet Reichenaus ÖVP-Bürgermeister Hans Ledolter: "Wir haben derzeit einen Hauch über 20 Afrikaner in der Flüchtlingsunterkunft einquartiert. Ich poche seit längerem darauf, diese gegen Familien auszutauschen, weil wir lieber Familien als unbegleitete jugendliche Minderjährige hätten, wobei man das Minderjährig-Sein nicht nicht allen glauben kann."
Lösung mit Flüchtlingskoordinator
Ledolters Gespräch mit Innenminister Wolfgang Sobotka vor drei Wochen endete zwar mit Verständnis des Ministers, nicht aber mit einer Lösung. "Deshalb war gestern (28. Juni – Anm. d. Red.) der Flüchtlingskoordinator bei uns in Reichenau, um eine Lösung zu finden. Ich werde da nicht lange Zeit lassen", betonte Ledolter. Als Grund nennt Ledolter den mangelnden Willen, sich einzufügen, beziehungsweise: "Das höhere Aggressionspotential der Jugendlichen. Sie sind gleich mit Drohgebärden bei der Hand. Und ich werde nicht zusehen, bis die Lage eskaliert."
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