Mein Abschied von Wenn und Aber 2.0
Nach Martini beginnt die Fastenzeit!
Lange bevor es die vollen Regale in den Supermärkten gab, hatten die Menschen als Jäger und Sammler gelebt. In der Winterzeit wurden sie mit einer langen Zeit des Darbens geprüft.
Autorin Andrea Glatzer
WEIDEN AM SEE. Bedauerlich ist, dass unser Körper noch immer im Steinzeitmodus tickt, indem er Reserven sichert und in einem Fettdepot anlegt, das leider gar nicht gebraucht wird, weil Essen heute immer und überall zur Stelle ist.
Wegen des Hilfeschreies meines Körpers gehe ich in den antiken Fastenmodus und betrachte das Martinigansl als letzten Ausritt in die große Schlemmerei, bevor ich mit dem Fasten, dem Adventfasten, beginne. Weil ich gar so gerne koche und esse, ziehe ich mir diesmal Hilfe zurate: Maria Lucsanics aus Frauenkirchen ist Evolutionspädagogin und Expertin für Hypnose. Mittels ihrer Unterstützung möchte ich meinem inneren Schweinehund ein Schnippchen schlagen und mir meine "Fresssucht weghypnotisieren" lassen.
Damit werde ich zur "Fasten-Wiederholungstäterin", denn in der Fastenzeit 2019 schrieb ich an dieser Stelle in den Bezirksblättern über meinen 40tägigen Versuch Kilos abzubauen. Erfolgreich übrigens, weil ich am Ende der österlichen Fastenzeit acht Kilo weniger auf die Waage stellte. Damals wie heute bin ich der Meinung, dass der wichtigste Körperteil zum Fasten der Kopf, also das Hirn, ist. Es zählt der Wille in sich zu gehen, loszulassen und neu durchzustarten. Obwohl dies nicht einfach ist, ist die Selbstüberwindung ein sensationeller Lebensgewinn, ein Booster, der das Leben positiv verändern kann.
Kleidergröße 38
Bei einem nachfolgenden Kuraufenthalt verlor ich nochmals sieben Kilo, machte 2019 15 Kilo in wenigen Monaten. Ich hatte fantastische Blutwerte und fühlte mich wie neugeboren in Kleidergröße 38, was auch meiner Umwelt nicht unverborgen blieb. Sport, wie Radfahren, Fitness-Studio, Nordic Walking und Schwimmen gehörten ebenfalls zu meinem Erfolgsprogramm, das ich konsequent durchzog.
Speckfalten zur Coronazeit
Später wurde ich nachlässig. In der Coronazeit änderte sich vieles. Als ich im März die wunderbare Sängerin, Professor Birgit Sarata, bei einem Besuch in Eisenstadt kennenlernte, erklärte mir diese, dass sie sich in der Covid-Zeit täglich von einer Schnitte Brot und fünf Deka Schinken ernährte. Ich bewunderte diese Dame.
Bei mir war das anders, denn ich legte ordentlich Speck an, als Fazit von "zu viel von allem".
Das soll sich ab sofort ändern mit mentaler Stärkung von Maria und ihrer Fasten-Hypnose. Ich bin schon sehr gespannt und werde meine Leser auf dem Laufenden halten.
Wissenswertes über Adventfasten
Das Adventfasten beginnt nach dem 11. November als 40-tägige Fastenzeit und gilt als Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Obwohl es seit 1917 im katholisichen Kirchenrecht nicht mehr ausdrücklich verankert ist, hat das Adventfasten heute noch eine traditionelle Rolle, vor allem in der Ostkirche. Früher endete mit dem Martinitag das bäuerliche Erntejahr mit einem Aufschrammeln von Festgerichten, wie Martinigansl und Jungwein.
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