Nationalpark Neusiedler See
140 Hektar zusätzliche Schutzfläche entstehen

NRAbg. und Bürgermeister von Illmitz Maximilian Köllner, Nationalpark-Direktor Johannes Ehrenfeldner, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, LH-Stv. Astrid Eisenkopf und LH Hans Peter Doskozil präsentierten im Nationalparkzentrum in Illmitz die geplante Erweiterung des Schutzgebietes.
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  • NRAbg. und Bürgermeister von Illmitz Maximilian Köllner, Nationalpark-Direktor Johannes Ehrenfeldner, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, LH-Stv. Astrid Eisenkopf und LH Hans Peter Doskozil präsentierten im Nationalparkzentrum in Illmitz die geplante Erweiterung des Schutzgebietes.
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Der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel gilt als internationales Aushängeschild für gelebten und nachhaltigen Naturschutz im Burgenland. Er ist Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig ist er Tourismusmagnet und für die regionale Entwicklung der Region rund um den Neusiedler See von zentraler Bedeutung. Heute präsentierten Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf die Erweiterung dieses so wichtigen Naturschutz-Gebietes im Nordburgenland.

ILLMITZ. Mit dieser seit 20 Jahren größten Erweiterung der Schutzflächen sei ein wichtiger Schritt für die langfristige Absicherung des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel erfolgt, meinte Landeshauptmann Doskozil im Zuge der Präsentation im Nationalparkzentrum in Illmitz.

Vertrag mit jedem Grundeigentümer

Aktuell stellen rund 1.200 Grundeigentümerinnen und -eigentümer der Region um den Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel Flächen für Schutzzonen bereit. Für die neueste Erweiterung erfolgte die Auswahl der Flächen durch Fachexpertinnen und -experten des Nationalparks. Wichtig war vor allem der Lückenschluss zwischen bestehenden Flächen, erklärte die für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz zuständige LH-Stv. Eisenkopf. Über 100 Grundbesitzerinnen und -besitzer stellen nun zusätzliche Flächen zur Verfügung. Dies verdeutliche für den Landeshauptmann die große Bedeutung des Nationalparks für die Region und ihre Bewohnerinnen und Bewohner.
Die Vertragsgespräche mit den Grundeigentümervertretern liefen seit 2016. Letztendlich wurde die Finanzierung für die Pacht sichergestellt, die in Summe 2,5 Millionen Euro beträgt und von Land Burgenland und Bund zu gleichen Teilen finanziert wird. Erstmals in der Geschichte des Nationalparks wurde diese Erweiterung ohne die Interessensgemeinschaft als „Zwischeninstitution“ durchgeführt, erklärte Doskozil:

„Das bedeutet, dass das Land mit jedem einzelnen Grundeigentümer und jeder einzelnen Grundeigentümerin einen Vertrag abgeschlossen hat beziehungsweise abschließen wird.“

Als Bürgermeister der Gemeinde Illmitz, in der die Erweiterungsflächen liegen, begrüßte Maximilian Köllner diese direkte Vorgehensweise im Sinne einer erfolgreichen Umsetzung des Prozesses.

Größte Flächenerweiterung seit über 20 Jahren

Die Vertragsunterzeichnung mit den rund 100 Grundbesitzerinnen und Grundbesitzern für die Fläche von rund 100 Hektar ist bereits erfolgt. Weitere Gespräche werden aktuell noch geführt, sodass die Erweiterung im Endausbau rund 140 Hektar ausmachen wird.

„Das ist die größte Flächenerweiterung seit über 20 Jahren. In Summe werden rund 350 Einzelverträge für die Vergrößerung des Nationalparks notwendig sein, die zum Teil von mehreren Grundbesitzern unterzeichnet werden müssen“, beschrieb Eisenkopf die Arbeit hinter der Erweiterung des Nationalparks.

Nun auch rechtlich Teil des Nationalparks

Der Hauptbereich der Erweiterungsflächen im Gemeindegebiet von Illmitz befindet sich auf dem sogenannten „Seedamm“, also der ursprünglichen östlichen Uferlinie des Neusiedler Sees. Es handelt sich um sehr sandige und salzige Flächen. Bei der Nationalparkgründung vor 30 Jahren wurden diese Flächen noch durchgehend als Weingärten bewirtschaftet. Diese Lagen wurden jedoch zunehmend stillgelegt, viele dieser Flächen werden jetzt schon durch den ÖPUL-Vertragsnaturschutz nur mehr extensiv bewirtschaftet oder als Brachflächen gehalten. Die Flächen wirkten optisch wie ein Teil des Nationalparks, waren es jedoch nicht rechtlich, was die nunmehrige Regelung notwendig machte.

„Der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel schützt mit Europas westlichstem Steppensee und seinen Salzlacken außergewöhnliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen und verfügt damit über eine einzigartige Biodiversität. Mit diesen Schutzgebieten leisten Nationalparks wie jener im Burgenland einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz. Ich freue mich, dass seine Erweiterung jetzt gelungen ist und bedanke mich bei allen Beteiligten, die sich hier eingebracht haben“, meinte Klimaschutzministerin Gewessler.

Tourismusmagnet und Wirtschaftsimpuls

Bei der Gründung 1993 war die Erwartungshaltung an Österreichs ersten grenzüberschreitenden Nationalpark nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht enorm, sondern auch seitens des Tourismussektors breit gefächert. Der Seewinkel ist Synonym für eine einzigartige Genuss-, Kultur-, Rad- und Naturdestination abseits des Badetourismus. Der Nationalpark ist damit auch zum wertvollen Imageträger und zu einem unverzichtbaren Partner lokaler Unternehmen geworden.

„Der Nationalpark ist sinnstiftend für die Identität der Region und ein Motor ihrer Entwicklung“, betonte Doskozil. „Der Schutz der Biodiversität innerhalb der einzigartigen Lebensräume des Nationalparks ist ein unverzichtbares Instrument im Tourismusmarketing. Ziel muss daher sein, den Nationalpark langfristig zu erhalten und ihn sukzessive weiter zu stärken.“

Mit rund 30 ganzjährig Angestellten und weiteren 25 über die Sommersaison beschäftigen Rangerinnen und Rangern ist er einer der größten Arbeitgeber für Green Jobs in der Region.

Weitere Initiativen

Abgesehen von der Kernkompetenz des Schutzgebietsmanagements schafft die Existenz des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel Vorteile für die Region: touristisch und wirtschaftlich. Daher hat das Land Burgenland neben der aktuellen Erweiterung auch andere Initiativen umgesetzt, die den Nationalpark betreffen. So zum Beispiel das vergangene Woche offiziell gestartete EU-LIFE Projekt „Pannonic Salt“, womit insgesamt zwölf Millionen Euro für Maßnahmen zum besseren Wasserrückhalt in der Region und für klimafitte Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Weiters wurden 1,2 Millionen Euro seitens des Landes in die Attraktivierung des Informationsstandorts investiert.

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