Menschen im Bezirk Neusiedl sind verunsichert und "bewaffnen" sich
Man hört und liest, dass sich Österreich bis an die Zähne bewaffnet. Wir haben nachgefragt.
BEZIRK. Im Bezirk Neusiedl am See ist die Nachfrage nach Waffen größer geworden und auch in punkto Selbstverteidigung sind die Menschen aktiv.
Kurse der Polizei
Die Polizei bietet zum Beispiel an Schulen laufend Kurse zur Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen an. "Zwei Kolleginnen machen das im Team-Teaching", erzählt Bezirkspolizeikommandant Rainer Bierbaumer. "Das kommt immer wieder sehr gut an und es bringt auch etwas. Die Kolleginnen zeigen vor, wie man sich selbst verteidigen kann, wenn man angegriffen wird und üben das dann auch mit den Mädchen. Es schadet wirklich nicht, wenn man die Grundbegriffe der Selbstverteidigung beherrscht", so Bierbaumer.
Private Kurse
Aber auch privat versuchen sich einige Leute die Selbstverteidigung anzueignen. Seit November gibt es in Kittsee ein Krav Maga-Studio. "Der Instructor kommt aus der Slowakei", erzählt Michael Krenn, Organisator des Ganzen. "Wir wollten einfach lernen wie man sich selbst verteidigt um bei einem Angriff nicht in die Opferrolle zu fallen. Jiu Jitsu und Judo kann man bei uns im Bezirk überall erlernen, wir wollten aber einen Schritt weiter gehen. Krav Maga gab es bis jetzt nur in Wien. Deshalb haben sich ein paar Leute zusammengetan und sich einen Instructor gesucht."
Derzeit gibt es zweimal pro Woche Krav Maga Training in Kittsee. "Die Nachfrage ist gegeben, im Moment haben wir aber nur Erwachsenenkurse ab 15 Jahre. Sollte es mehr werden, kann man sich überlegen auch Kinderkurse anzubieten", so Krenn.
Leute wollen sich schützen
Stefan Umathum aus Frauenkirchen ist Büchsenmacher und Waffenhändler. Auch er bemerkt den Trend zur Selbstverteidigung. ""Egal wo man hinschaut, Selbstverteidigung ist gefragter denn je", meint er. "Pfeffersprays oder Schrotflinten werden gerne gekauft. Warum, ist schnell erklärt. Die Menschen sagen, wenn sie sich nicht mehr auf die Justiz und die Politik verlassen können, müssen sie sich selbst schützen. Es ist bedenklich, dass man sich in unserem Land bewaffnen muss um sich sicher zu fühlen", so Umathum.
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