Nach der Tragödie in Graz
Pannoneum setzt auf Schutz und Zusammenhalt

- Das Schulgebäude wird ab acht Uhr verschlossen, ein Zutritt ist nur mehr nach vorheriger telefonischer Anmeldung gestattet.
- Foto: Victoria Nagy
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Die Schulgemeinschaft am Pannoneum in Neusiedl am See ist von dem schrecklichen Ereignis in Graz zutiefst erschüttert. "Unser Mitgefühl und unsere Trauer sind bei der gesamten Schulgemeinschaft BORG Dreierschützengasse, mit der wir uns zutiefst verbunden fühlen", so die Direktorin Alexandra Laminger.
NEUSIEDL AM SEE. In den vergangenen Tagen hat die Direktorin zahlreiche Elternanfragen erreicht, die zeigen, dass große Besorgnis herrscht. "Wir als Kollegium versuchen, alle Ängste, Sorgen und Bedenken unserer Schülerinnen und Schüler zu hören und vor allem ernst zu nehmen. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass auch unter den Lehrerinnen und Lehrern Verunsicherung herrscht."

- Ein Lichtermeer war am Dienstagabend vor dem BORG Dreierschützengasse zu sehen.
- Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Notfall- und Krisenplan
Aus sicherheitstechnischer Sicht wird die Schule den vorhandenen landesweiten Notfall- und Krisenplan noch stärker und besser implementieren, die notwendigen Abläufe und Maßnahmen trainieren und für alle bewusst machen. "Ich denke, dass es jetzt besonders wichtig ist, innerhalb der gesamten Schulgemeinschaft ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle zu vermitteln", betont Laminger. "Eine diesbezügliche Maßnahme, die wir bereits getroffen haben, ist, dass das Schulgebäude ab sofort nach acht Uhr verschlossen ist und ein Zutritt nur mehr nach Anruf gewährleistet wird."
"Peer Mediation"
Auf emotionaler Ebene pflegt das Pannoneum einen wertschätzenden Umgang miteinander. Nicht nur die Wissensvermittlung stehe im Mittelpunkt. "Den Lehrerinnen und Lehrern ist bewusst, welche Rolle sie in der Entwicklung der uns anvertrauten Kinder spielen."
Neben dem immensen persönlichen Engagement der Kolleginnen und Kollegen hat sich zur Stärkung der schulischen Gemeinschaft am Pannoneum vor allem die "Peer Mediation" bewährt, die den Jugendlichen bei Problemen zur Seite steht. Zusätzlich bietet die Schule Jugendcoaching-Stunden und den Kontakt zur Schulpsychologin an. "Wobei die Ressourcen dafür leider viel zu knapp bemessen sind", so die Direktorin. "Das österreichische Schulsystem benötigt dringend eine Aufstockung dieses Unterstützungspersonals."
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