"So bringt man die Freiwilligkeit um!"
BEZIRK. Die Regierung scheint einig, ein allgemeines Rauchverbot in der Gastronomie könnte noch in diesem Sommer kommen. Um "Waffengleichheit" für die Gastronomen zu gewährleisten, fordert nun Bundesrats-Präsidentin Sonja Zwazl ein Rauchverbot auch bei Zeltfesten und anderen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Die Bezirksblätter fragten Vereine und Organisationen im Bezirk Neusiedl am See, wie die Situation derzeit ist, und was sie von diesem Vorschlag halten.
Schwachsinn
Bezirksfeuerwehrkommandant Ronald Szankovich bringt es auf den Punkt. "Ich sage es in einem Wort. Schwachsinn." Er führt auch gleich aus, warum das seine Meinung ist. "Bei Zeltfesten ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit. Wie es zum Beispiel am Golser Volksfest ist, passen in das Zelt 600 Leute. Wie will man da exektuieren, wenn jemand raucht? Will man die Leute strafen? Dann ist klar was passiert, damit bringt man die Freiwilligkeit um. Denn viele Feuerwehren finanzieren sich mit ihren Festen einen Teil ihrer Ausrüstung!"
"Versteh es nicht!"
Auch Josef Pitzl, Obmann des Musikvereins Seewinkel Apetlon versteht die Überlegungen rund ums Rauchverbot auf Zeltfesten nicht. "Wir machen jedes Jahr einen Musikantenheurigen, bei dem wir auch ein Zelt aufgestellt haben. Ich glaube zwar nicht, dass weniger Leute kommen würden wenn es das Rauchverbot gibt, aber trotzdem finde ich es unsinnig. So dicht sind Zelte nicht, dass es keine Lüftung gibt. Außerdem, was will man noch alles machen und verbieten? Man sollte den Menschen doch noch eine gewisse Eigenständigkeit zugestehen!"
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