Verdienstkreuz fürs Lebenswerk
NEUSIEDL AM SEE. Dr. Sepp Gmasz aus Neusiedl am See war unter den Geehrten am Landesfeiertag. Er bekam die zweitgrößte Auszeichnung des Burgenlandes. Auf die Frage wofür er das große Ehrenzeichen bekommen hat, schmunzelt er. "Man kann wohl sagen für mein Lebenswerk. Ich habe viele ehrenamtliche Dienste bekleidet. Ich war lange Dirigent der Jugendkapelle Frauenkirchen, Chorleiter in Neusiedl am See, Vorsitzender des Volksliedwerkes Burgenland und sogar vier Jahre Präsident des österreichischen Volksliedwerkes."
Neusiedler Stadtarchiv
Seit 1995 gibt es das Neusiedler Stadtarchiv und seitdem ist Sepp Gmasz auch der Obmann. Im März des kommenden Jahres erscheint bereits das 16. Band des Neusiedler Jahrbuches. Die Hauptthemen diesmal: "Weibsbilder und Frauenzimmer", eine Studienfahrt deutscher Studenten 1927 und vieles mehr.
Sepp Gmasz selbst ist gebürtiger Frauenkirchner. "Dort habe ich auch meine Kindheit und Jugend verbracht. Gemeinsam mit meinem Vater habe ich die Stadtgeschichte von Frauenkirchen geschrieben." Auch die Chroniken von Neusiedl am See und zuletzt Parndorf wurden von und mit ihm verfasst.
"Außerdem habe ich etliche Bücher geschrieben, Geschichte und Musik, das ist meine Liebe."
Jahr der Volkskultur
Der Volkskundler ist auch der "Spiritus Rector" vom Jahr der Volkskultur und hat 30 Jahre den Burgenländischen Advent im Schloss Kittsee geleitet. Derzeit befindet er sich aber auf dem Rückzug aus den öffentlichen Verantwortungen. Der Mittelschullehrer in Geschichte und Musik hat 1994 das Doktorat in Volkskunde beendet. "Ich war sechs Jahre Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Wien, dann bin ich 1979 zum ORF gekommen. Dort war ich bis zur Pensionierung 2008 der Abteilungsleiter für Volkskultur."
Die Kulturvermittlung und die Volksbildung waren ihm immer ein Anliegen. Sein Lebenswerk? Wohl die "Verlebendigung der Geschichte".
"Geschichte ist spannend, sie muss nur richtig erzählt und überliefert werden", ist sich Gmasz sicher und hält auch gerne die alten Volkslieder "lebendig". Rund 40 Wirtshaussingen gibt es im Jahr im ganzen Burgenland. "Beim letzten in Wallern waren rund 180 Leute, die eineinhalb Stunden mit mir gesungen haben. Die Stimmung war phänomenal", freut sich Gmasz über die Anerkennung seiner Tätigkeiten. Seit 1992 ist er außerdem Leiter der Buchgrabler. Auch durch sie wurde viel zur Wiederentdeckung der Volksmusik getan.
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