Sechs Kandidaten für den Neusiedler Chefsessel
NEUSIEDL (ft). In gut 40 Tagen darf die heimische Bevölkerung wieder den Gang in die Wahlkabine antreten: Die Bürgermeister- und Gemeinderatswahl 2017 steht am Sonntag, dem 1. Oktober, am Programm. Besonders spannend dürfte die kommende Wahl im Bezirksvorort Neusiedl am See werden. Denn gleich sechs Kandidaten streben den Chefsessel – also den Bürgermeisterposten – an.
Lentsch hört nach 20 Jahren auf
Eines ist dabei schon jetzt klar: Es wird einen neuen Chef oder auch eine neue Chefin in Neusiedl geben. Denn Noch-Bürgermeister Kurt Lentsch (ÖVP) hatte bereits im April angekündigt, nicht mehr zu kandidieren. Der Grund: Er wolle sich in Zukunft vermehrt seiner Steueratungskanzlei widmen.
Halbritter als Nachfolger geplant
Geht es nach der ÖVP, so soll der derzeitige Stadtrat Thomas Halbritter den Chefsessel übernehmen. Er tritt zum ersten Mal als Bürgermeisterkandidat an und wolle neue Wege in der Gemeindepolitik beschreiten: „Wenn es um die Politik in Neusiedl geht, kann ich den Missmut vieler Neusiedler verstehen. Wir brauchen Zusammenhalt statt Streit und Hinhören statt Drüberfahren.“ Er wolle vor allem mehr Kontakt zu den Bürgern suchen.
Böhm hat einen "PlaN"
Verhindern möchte die schwarze Chefseesel-Übergabe natürlich Vizebürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ), die sich zum zweiten Mal der Wahl zur Bürgermeisterin stellt und dabei einen "PlaN für Neusiedl" mit im Gepäck hat: "Hier geht es nicht um Parteipolitik, sondern um einen Plan für die Menschen in unserer Heimatstadt. Ich möchte, dass die Neusiedlerinnen und Neusiedler im Mittelpunkt stehen." Ihr Plan umfasse 24 Themen und das Programm für die Entwicklung der Stadt in den nächsten zehn Jahren, darunter u.a. eine neue Volksschule, eine neue Musikschule und die Sanierung des Hallenbades.
"Mein Zugang ist ein anderer"
Ebenfalls zum zweiten Mal tritt die Gemeinderätin Alexandra Fischbach von den Grünen zur Wahl an. Sie hat als Obfrau des Konsolidierungsausschusses bereits eine Führungsrolle in der Gemeinde inne und sei bereit, noch mehr Verantwortung zu übernehmen: „Als Neusiedl knapp vor der Insolvenz war, haben sich viele um die Verantwortung gedrückt. Mein Zugang ist ein anderer. Wir haben schon damals angepackt und wollen uns auch weiter für unsere Gemeinde ins Zeug legen."
"Keine Schulden mehr machen"
Gemeinderat Herbert Denk (FPÖ) stellt sich heuer zum ersten Mal der Bürgermeisterwahl. Ihm seien vor allem drei Angelegenheiten wichtig: "Erstens darf Neusiedl keine neuen Schulden mehr machen, zweitens müssen wir die Lebensqualität mit Blick auf den Verkehr steigern und drittens muss das Hallenbad unbedingt saniert werden", erklärt Denk den Bezirksblättern.
"Will Neusiedl besser machen"
Erstmals in seiner politischen Laufbahn stellt sich auch Thomas Aufmesser (Neos) der Wahl zum Bürgermeister. Der seit vier Jahren bei den Neos engagierte Neusiedler will "Neusiedl besser machen, gute Lösungen in die Stadt bringen und ein miteinander forcieren."
Der parteilose Querdenker
Als selbsternannter Querdenker will auch Werner Escher auf dem Chefsessel Platz nehmen. Auch sein Wahl-Antritt ist eine Premiere. Dabei trägt der Unternehmer keine Parteiflagge mit sich und tritt dementsprechend mit einer Bürgerliste an. "Chancen auf den Bürgermeister-Posten rechnen wir uns ehrlicher Weise keine aus. Ich will aber als Sprachrohr für die Bürger dienen und als Alternative für unentschlossene und zugezogene Bürger da sein."
Wer letztlich am Chefsessel in Neusiedler Rathaus Platz nehmen wird, werden wir in gut 40 Tagen wissen.
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