SPÖ stellt Plan zum Erhalt des Hallenbads vor
NEUSIEDL/SEE (doho). Das Hallenbad ist eines der großen Themen im Neusiedler Wahlkampf. Nun hat die SPÖ Neusiedl ein Konzept zur Sanierung und Finanzierung des Bads vorgestellt. Landesschulratspräsident und Gemeinderat Heinz Zitz:"Das Land Burgenland hat eine Million Euro zur Sanierung zugesagt. Außerdem gibt es zwischen dem Bildungsministerium und der Gemeinde einen Vertrag aus dem Jahr 1976, in dem der Bund 1226 Stunden jährlich an Schwimmstunden im Hallenbad gebucht hat. Dafür wurden damals 2,1 Millionen Schilling zur Finanzierung des Bades bezahlt. Auf diesen Fördervertrag hat die Gemeinde anscheinend vergessen."
Aufgrund der Anzahl an Turnstunden und der Schüler im Gymnasium, gibt das Bundesministerium für Bildung vor, dass die Schule bei Wegfall des Hallenbads einen dritten Turnsaal bauen müsste. Das gestaltet sich schwierig. "Der Bund hat uns eine Zusage zur Beteiligung an den Kosten einer Sanierung des Hallenbads in Höhe von bis zu 1,3 Millionen Euro gegeben.", so Zitz weiter. Die Summe richtet sich nach dem Sanierungsbedarf.
3,2 Millionen Euro für thermische Sanierung
Wie könnte eine Sanierung aussehen? Dem Plan der SPÖ Neusiedl nach, wäre eine thermische Sanierung, bei der Leitungen und Wärmedämmung erneuert werden, um 3,2 Mio. Euro möglich. Dies würde sich deutlich auf die laufenden Kosten auswirken, die derzeit 400 000 Euro im Jahr betragen. Eine thermische Sanierung würde sie auf knapp 200 000 Euro jährlich reduzieren. Mit zusätzlichen Maßnahmen zur Attraktivierung des Bades bewege man sich im Bereich von etwa 5 Mio. Euro. Im vorgestellten Plan, der in der Umsetzung 9 Mio. Euro kosten würde, sind auch ein neues, normgerechtes Schwimmbecken und eine neue Rutsche eingezeichnet.
Eine thermische Sanierung scheint da eher in Reichweite zu sein. Mit zwei Millionen Euro an Finanzierung durch Land und Bund in Aussicht, muss die Gemeinde eine weitere Million selber aufbringen. "Damit das gelingt müssen wir mit den anderen Gemeinden auf Augenhöhe reden. Es gibt schon Zusagen zu einer Mitfinanzierung. Das Ziel ist jedenfalls das Bad zu erhalten", so Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Böhm. Heinz Zitz denkt auch an eine Förderung durch das Sportressort des Bundes:"Jeder Euro zählt hier."
Wahlkampftaktik
Bürgermeister Kurt Lentsch sieht die Pläne kritisch, und vermutet, dass der nahende Wahltermin der Grund für deren Präsentation ist.
"Wenn Vbgm. Böhm und GR Mag. Zitz nunmehr eine „Lösung“ für das Neusiedler Hallenbad in Form einer Förderung durch das Bildungsministerium präsentieren, ist das offenbar dem Wahltermin geschuldet. Die Stadtgemeinde hat dazu keine Info und vor allem keine Zusagen. Ob diese Versprechen eingehalten werden können, ist fraglich! Wie sieht die Förderung aus? Wie hoch wird diese jährlich sein?", so Lentsch in einer Presseaussendung.
Keine Gelder vom Bund
Zwar stimmt er zu, dass es, die im Vertrag vereinbarte Zahlung des Bildungsministerium an die Gemeinde gab, seither aber keine weiteren Gelder übermittelt worden sind. "Der Geschäftsführer der Freizeitbetriebe Neusiedl am See ist täglich um den Fortbestand des Neusiedler Hallenbades bemüht, bekam bei jedem seiner Gespräche und Versuche finanzielle Mittel von Bundesseite zu lukrieren jedoch immer eine Absage.", so Lentsch weiter. Auch von Landesschulratspräsident Zitz seien bisher nur Absagen gekommen. Eine geeignete Förderschiene des Bildungsministeriums gebe es nicht. In Richtung der SP-Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Böhm meint Lentsch:"Zu hinterfragen ist an dieser Stelle auch, warum man erst JETZT (2 Wochen vor der Wahl) mit diesen Pseudoinformationen herausrückt, wo man die Lösung doch angeblich schon lange in der Lade hatte.
Es wäre wünschenswert gewesen, wenn die seit 5 Jahren für das Hallenbad und die Freizeitbetriebe zuständige Vizebürgermeisterin sich in der Vergangenheit für eine dauerhafte Lösung eingesetzt hätte und konkrete Vorschläge gemacht hätte. Das ist bis heute nicht passiert."
Kritisch
Auch Alexandra Fischbach von den Grünen sieht den Plan der SPÖ kritisch. "Es war schon lange klar, dass eine Entscheidung aus taktischen Gründen bis zu den Wahlen hinausgeschoben wurde. Aber von diesen parteipolitischen Spielchen hat niemand etwas, weder die Schulen noch die Vereine und schon gar nicht die Neusiedler, die nach wie vor die Finanzierung alleine tragen müssen. Für eine vernünftige Lösung brauchen wir die Zusammenarbeit aller Parteien und nicht die Profilierung einzelner", so Fischbach.
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