Filmtage zum Recht auf Nahrung
Hunger.Macht.Profite.9
Von 21. bis 29. November 2018 zeigen die österreichweiten Filmtage zum Recht auf Nahrung - Hunger.Macht.Profite.9 - kritische Dokumentarfilme über unser Agrar- und Lebensmittelsystem.
Zum neunten Mal zeigen FIAN Österreich, normale.at, ÖBV-Via Campesina Austria und AgrarAttac mit Hilfe kritischer Dokumentarfilme globale Zusammenhänge der Agrar- und Lebensmittelproduktion auf: Was hat Ketchup mit Arbeitsrechten zu tun? Warum wird Palmöl zu Treibstoff? Und wie sieht die kleinbäuerliche Landwirtschaft von morgen aus?
Die Filme zeigen auf, wie die industrielle Landwirtschaft und unser Lebensstil weltweit zu Hunger, Landraub und Ökoproblemen führen. Einige Filme erzählen aber auch von Mut und Hoffnung der Menschen, die versuchen Widerstand zu leisten. An allen Spieltagen gibt es in anschließenden Filmgesprächen mit lokalen Initiativen und FachreferentInnen die Möglichkeit, über lokale Alternativen und Handlungsoptionen zu diskutieren.
Filmbeschreibungen
Vorfilm: Der Sieg der mosambikanischen Bäuerinnen und Bauern gegen das Soja-Imperium
von Stefano Liberti und Enrico Parenti, Italien/Mosambik 2018, 10 Min, Originalfassung mit deutschen Untertiteln, ÖSTERREICH-PREMIERE
Im Jahr 2011 startet die mosambikanische Regierung Afrikas größten agroindustriellen Entwicklungsplan. Das sogenannte ProSavana-Projekt zielt darauf ab, 14 Mio. Hektar Land entlang des Nacala-Korridors im Norden des Landes in eine riesige Monokultur, vor allem mit Sojabohnen für den chinesischen Markt, zu verwandeln. Als sie erkennen, dass ihr Land auf dem Spiel steht, initiieren lokale Kleinbäuerinnen und -bauern eine große Mobilisierung – mit Erfolg.
Unsichtbare Grenzen – Frontera Invisible
von Nicolás Richat und Nico Muzi, Belgien/Argentinien/Kolumbien 2016, 28 Min, Originalfassung mit deutschen Untertiteln, ÖSTERREICH-PREMIERE
„Unsichtbare Grenzen“ ist die Geschichte von Gemeinden in Kolumbien, die in der Mitte einer der am längsten andauernden Kriege der Welt gefangen sind. Der Rausch der Großgrundbesitzer nach Palmöl, um „grünen“ Treibstoff zu produzieren, verdrängt Kleinbäuerinnen und -bauern, sowie indigene Gemeinschaften. Ein Leben zwischen den kriegerischen Auseinandersetzungen der FARC-Guerilla und dem Militär. Die kolumbianische Regierung hat einen Friedensvertrag mit den FARC-Rebellen unterzeichnet und damit den 60 Jahre andauernden bewaffneten Konflikt beendet. Nun setzt die Regierung auf die Expansion der Palmölindustrie, um Kolumbien und Europa mit sogenanntem Biodiesel zu versorgen.
Das Grüne Gold
von Joakim Demmer, Schweden/Deutschland/Finnland 2016, 80 Min, Originalfassung mit deutschen Untertiteln
In Äthiopien verpachtet die Regierung Millionen Hektar angeblich ungenutzten Landes an ausländische Investoren - in der Hoffnung auf Exporteinnahmen. Aber der Traum vom Wohlstand hat eine dunkle Seite: Massive Umweltzerstörung und eine der größten Zwangsvertreibungen der modernen Geschichte zerstört die Existenzen von Kleinbäuerinnen und -bauern. Politische Unterdrückung sorgt für eine Spirale der Gewalt. Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, treffen die FilmemacherInnen Investoren und EntwicklungshelferInnen, sprechen mit UmweltaktivistInnen, begleiten verfolgte JournalistInnen und enteignete Bäuerinnen und Bauern. Der Dokumentarfilm entwickelt sich schnell zu einem Thriller, der aus den entlegensten Winkeln Äthiopiens über die globalen Finanzmetropolen letztendlich wieder zu uns nach Europa zurückführt.
Das Wunder von Mals
von Alexander Schiebel, Italien/Deutschland 2018, 84 Min, deutsch
Wir befinden uns im Jahr 2015. Ganz Südtirol wird von Monokulturen überrollt und in Pestizid-Wolken gehüllt … Ganz Südtirol? Nein! Ein von unbeugsamen Vinschgern bewohntes Dorf kämpft mit einem Feuerwerk an Ideen gegen eine Übermacht aus Bauernbund, Landesregierung und Pharmaindustrie. Mals im Obervinschgau soll die erste pestizidfreie Gemeinde Europas werden. Unglaubliche 76 Prozent der Bevölkerung entscheiden sich in einer Volksbefragung für ein Pestizidverbot auf dem Gemeindegebiet. Doch die Südtiroler Apfel-Lobby denkt keinen Augenblick daran, dieses Votum der Bevölkerung zu akzeptieren. Sie bekämpft das kleine widerspenstige Dorf im Vinschgau mit allen verfügbaren Mitteln der Macht.
Programm
Näheres zu den Filmtagen unter: www.hungermachtprofite.at/p/nieder-osterreich.html
Horn Stadt Kino: Mittwoch, 21.11.2018, 19:30 Uhr, Das Wunder von Mals: www.facebook.com/events/1783969601715606/
Mank Acht Millimeter Kino: Donnerstag, 22.11.2018, 19:30 Uhr, Unsichtbare Grenzen + Vorfilm: www.facebook.com/events/242959146566105/
Krems Kino im Kesselhaus: Donnerstag, 29.11.2018, 18:30 Uhr, Das Grüne Gold: www.facebook.com/events/329399814481355/
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