Vorbeugung
Auf die Ohren hören und Schwerhörigkeit rechtzeitig erkennen
Doch ab wann spricht man von Schwerhörigkeit und worauf gilt es zu achten? Zum Welttag des Hörens am 3. März möchten die Niederösterreichischen Hörakustiker aufklären.
NÖ (pa). Meist kommt das Ganze sehr schleichend daher. Es beginnt mit leichten Schwierigkeiten: Man muss den Fernseher oder das Radio immer lauter drehen, der Gesprächspartner am Telefon „nuschelt ständig“ oder die Nebengeräusche in der Bar sind so „laut“, dass man sich nicht unterhalten kann – der Hörverlust ist heimtückisch und meistens schleichend.
Zahlen, Zahlen, Zahlen
Die WHO geht davon aus, dass weltweit 1,5 Milliarden Menschen von einem Hörverlust betroffen sind. Im Jahr 2050 sollen es bereits rund 2,5 Milliarden sein, was bedeutet, dass jeder Vierte Hörprobleme haben wird. Berechnungen für Österreich besagen, dass in etwa 1,75 Millionen Menschen ab 14 Jahren, also rund 20 Prozent schwerhörig sind. Während es bei Kindern mit permanenten Hörschäden darum geht, die Hörentwicklung zu gewährleisten und so die Basis für den Spracherwerb zu schaffen, steht bei Erwachsenen die Wiederherstellung des Gehörs im Fokus.
Ab wann bin ich schwerhörig?
Unter dem sogenannten Hörverlust oder auch der Schwerhörigkeit versteht man prinzipiell eine Verschlechterung des Hörvermögens. Diese kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein: Von einer leichten Schwerhörigkeit bis zur vollständigen Gehörlosigkeit.
„In den meisten Fällen von Schwerhörigkeit liegt die Hörschwelle zwischen 25 bis 75 dB, bei Kindern beginnt diese erst bei 30 dB. Die Hörschwelle bezeichnet jenen Wert, ab dem wir einen Ton wahrnehmen. Mit zunehmender Höreinschränkung verschiebt sich diese in den höheren Dezibel-Bereich“
erklärt Gschweidl. Nach Einteilung der Weltgesundheitsorganisation spricht man je nach Stärke von geringgradiger (26-40 dB), mittelgradiger (41-60) und hochgradiger (61-80) Hörstörung.
Erkennungsmerkmale und Warnzeichen eines Hörverlusts
Ein Rückgang der Hörleistung geschieht meistens schleichend und die Betroffenen sind sich dessen oft lange nicht bewusst.
„Die berühmte ‚Altersschwerhörigkeit‘ hängt bei den meisten Menschen nicht mit Traumata zusammen, wie etwa einem lauten Knall, der dem Innenohr schadet. Sie ist oft eine Folge der lebenslangen Lärmkulisse, von der man umgeben ist. Daher ist eine frühe Intervention die beste Vorsorge: Wie andere jährliche Routinekontrollen ist es auch wichtig, die Ohren regelmäßig checken zu lassen. Darüber hinaus gibt es typische Warnzeichen, auf die man achten kann“,
betont Gschweidl.
„Anlässlich des Tag des Hörens ist es uns besonders wichtig, zögernden Menschen die Scheu vor dem Verwenden von Hörgeräten zu nehmen“, so der Landesinnungsmeister. „Die Menschen verschwenden viel zu viel Energie damit, zu überspielen, dass sie nicht alles verstehen – und verlieren dadurch immer mehr den Anschluss am gesellschaftlichen Leben. Dabei ist das mithilfe moderner Hörsysteme heutzutage nicht mehr nötig.“
Deshalb sind ein kostenloser Hörtest sowie ein unverbindliches Probetragen in der Branche üblich.
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