Alpinunfälle
Immer noch zu viele Unfälle auf Niederösterreichs Bergen
Die Wintersaison ist heuer gut verlaufen. Das zeigt sich leider auch bei der Unfallstatistik. In Niederösterreich hat es 205 Alpinunfälle gegeben – einige weniger als im Vorjahr. Aber noch immer um fast ein Drittel mehr als im langjährigen Schnitt.
NIEDERÖSTERREICH. Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) hat die von der Alpinpolizei erhobenen Alpinunfälle für den Zeitraum 01.11.2021 bis 03.04.2022 in Österreich ausgewertet: Insgesamt wurden für diesen Zeitraum 4.345 Unfälle (Mittel 10 Jahre: 4.574 Unfälle) mit 6.716 Verunfallten (Tote, Verletzte und Unverletzte) und 111 Alpintoten (Mittel 10 Jahre: 113) aufgenommen.
In Niederösterreich hat es konkret 205 Unfälle gegeben (im Vorjahr: 227). Der 10-Jahres-Mittelwert beträgt allerdings nur 159 Unfälle. Somit ist auch die heurige Saison im Verhältnis recht unfallreich. Angeführt wird die Unfall-Liste vom klassischen Skifahren (64), gefolgt vom Winterwandern (54), es folgen Rodeln und auf eine Skitour gehen. Die Unfallzahlen werden auch stark vom Wetter in der jeweiligen Saison beeinflusst. Außergewöhnlich sind die Zahlen daher nicht, sagt das ÖKAS.
Hans EBNER, Leiter der Alpinpolizei/Bundesministeriums für Inneres (BMI):
„Der Trend des Skitourengehens hält weiterhin an. Viele sind mit ihren Tourenskiern auf der Piste und im niedrigeren Gefahrenbereich unterwegs. Daher fällt die Zunahme von Unfällen bei Skitouren moderater aus als es die Zahl an Aktiven erwarten ließe. Bei der Abwicklung von Großereignissen im alpinen Gelände, die Gott sei Dank selten sind, hat die Alpinpolizei neben der Ermittlungsarbeit eine wesentliche Koordinationsrolle inne. Solche Unfälle lassen sich nur durch ein optimal aufeinander abgestimmtes professionelles Team von alpinen Einsatzkräften abwickeln.“
Acht Tote in Niederösterreich
Insgesamt acht Menschen sind in der Wintersaison auf unseren Bergen gestorben, allein drei davon beim Lawinenabgang am Ötscher im März 2022. Mit insgesamt vier Lawinentoten liegt Niederösterreich damit heuer auf dem traurigen zweiten Platz im Bundesländervergleich.
Mehr Informationen: Homepage des ÖKAS - Österreichisches Kuratorium für alpine Sicherheit
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