Lkw-Verkehr auf Teilen von NÖ's Autobahnen heuer weiter gestiegen

Auf der A2 bei Biedermannsdorf waren im Vorjahr in Niederösterreich die meisten Lkw unterwegs. | Foto: pixabay.com
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Der Lkw-Verkehr auf Teilen von Niederösterreichs Autobahnen ist heuer weiter angestiegen – Betriebliche Gleisanschlüsse werden reaktiviert - mehr Lkw-Kontrollen werden durchgeführt.

NÖ (pa). Der Lkw-Verkehr ist auf etlichen Abschnitten von Niederösterreichs Autobahnen heuer weiter gestiegen und liegt dort bereits über dem Vor-Corona-Niveau, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. In Niederösterreich weist die A1 bei Biedermannsdorf mit über 3,9 Millionen den meisten Lkw-Verkehr auf. Um die Lkw-Belastung zu reduzieren spricht sich die Mobilitätsorganisation VCÖ für mehr betriebliche Gleisanschlüsse aus. Zudem sind verstärkte Lkw-Kontrollen und ein Ende der hohen Toleranzgrenze beim Überschreiten des Tempolimits von 80 km/h nötig.

"Was Autofahrer subjektiv empfinden, bestätigen nun auch die aktuellen Daten der Autobahnzählstellen. Der Lkw-Verkehr auf den Autobahnen ist heuer vielerorts weiter gestiegen und liegt über dem Niveau von vor der Pandemie. Angesichts der sich dramatisch verschärfenden Klimakrise braucht es verstärkte Maßnahmen gegen die Lkw-Lawinen",

stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Mehr LKW's unterwegs als im Vorjahr

Bei 40 von 65 analysierten Zählstellen auf Niederösterreichs Autobahnen und Schnellstraßen waren heuer zwischen Jänner und Oktober mehr Lkw unterwegs als zur gleichen Zeit des Vorjahres, bei 75 Prozent der Zählstellen mehr als zur gleichen Zeit im Jahr 2019, also vor der Pandemie. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass auch österreichweit der Lkw-Verkehr zugenommen hat. Bei zwei Drittel von 283 analysierten Zählstellen fuhren mehr Lkw als im Vergleichszeitraum 2019.
Mit über 3,9 Millionen Lkw war die A2 bei Biedermannsdorf jener Abschnitt in Niederösterreich, wo die meisten Lkw fuhren. Am zweitstärksten war die Belastung auf der A1 bei St. Pölten Süd, mit mehr als 3,5 Millionen Lkw und um rund 100.000 mehr als im Vergleichszeitraum 2019, informiert der VCÖ. Auf der A21 waren mit mehr als 3,2 Millionen Lkw bei Brunn am Gebirge um rund 60.000 mehr unterwegs, auf der S1 bei Schwechat / Ost gab es eine Zunahme um 400.000 auf über 3,2 Millionen.

"Mehr Lkw-Verkehr bedeutet mehr Lärm, mehr Abgase, mehr Straßenschäden und damit mehr Baustellen und Staus. Umso wichtiger sind Maßnahmen, um den Lkw-Verkehr zu verringern, einerseits durch Verlagerung auf die Schiene, andererseits indem sie vermieden werden. Qualvolle Tiertransporte quer durch Europa sind dabei nur die Spitze eines Eisbergs",

so VCÖ-Experte Schwendinger.

Auf die Gleise bringen

Innerhalb Österreichs liegt bei den betrieblichen Gleisanschlüssen ein großes Potenzial, um Güter direkt vom Betrieb auf die Schiene zu bringen, betont der VCÖ. Von den rund 1.000 Anschlussbahnen sind nur mehr rund die Hälfte aktiv. Zum einen gilt es, bestehende betriebliche Gleisanschlüsse wieder zu reaktivieren, zum anderen sind neue Betriebe mit hohem Güterverkehrsaufkommen vorrangig dort anzusiedeln, wo bereits eine Schieneninfrastruktur vorhanden bzw. in der Nähe ist.

Auch mehr Lkw-Kontrollen sind wichtig, denn die häufige Missachtung von arbeits- und sozialrechtlichen Bestimmungen, macht den Lkw-Transport durch unlautere Mittel billiger und führt damit wiederum zu mehr Lkw-Verkehr, betont der VCÖ. Bei einer Lkw-Kontrolle im November in Tirol waren rund ein Drittel der Lkw zu schwer beladen und ebenfalls bei einem Drittel wurden Lenk- und Ruhezeiten nicht korrekt eingehalten. Zudem ist dies unfair gegenüber jenen Frächtern, die sich an die Regeln halten. Auch ist die Einhaltung des Tempolimits - für Lkw gilt Tempo 80 - verstärkt zu kontrollieren und die Toleranzgrenze so wie in der Schweiz zu reduzieren.

Last but not least, hat das Konsumverhalten Einfluss auf das Transportaufkommen. Langlebige Produkte statt Wegwerfware, Reparatur statt Neukauf, regionale Ware statt Waren, die tausende Kilometer transportiert werden, tragen zur Vermeidung von Lkw-Fahrten bei.


VCÖ: Auf der A2 bei Biedermannsdorf waren im Vorjahr in Niederösterreich die meisten Lkw unterwegs (Lkw Jänner - Oktober 2022 (Änderung zu Jänner - Oktober 2021 / Änderung zum Jahr 2019))

  • A2 Biedermannsdorf: 3,93 Millionen Lkw (minus 3,8 Prozent / minus 2,3 Prozent)
  • A1 St. Pölten Süd/A1: 3,54 Millionen Lkw (plus 1 Prozent / plus 2,6 Prozent)
  • A21 ASt Brunn am Gebirge: 3,27 Millionen Lkw (plus 0,5 Prozent / plus 1,9 Prozent)
  • S1 Schwechat/Ost: 3,23 Millionen Lkw (plus 0,3 Prozent / plus 14,7 Prozent)
  • A4 Mannswörth: 2,86 Millionen Lkw (plus 2 Prozent / minus 0,9 Prozent)
  • A4 Bruck An Der Leitha: 2,71 Millionen Lkw (plus 1,5 Prozent / plus 4,4 Prozent)
  • A2 Bad Vöslau: 2,47 Millionen Lkw (minus 4,7 Prozent / plus 3,2 Prozent)
  • A2 Kn. Wr. Neustadt: 2,29 Millionen Lkw (minus 3,9 Prozent / plus 3,4 Prozent)
  • A5 Eibesbrunn: 1,33 Millionen Lkw (plus 3,7 Prozent / plus 13,7 Prozent)
  • S33 Pottenbrunn: 1,02 Millionen Lkw (minus 2,6 Prozent / plus 5,2 Prozent)
  • A3 Ebreichsdorf: 492.000 Lkw (minus 1,3 Prozent / minus 9,6 Prozent)
  • S3 Göllersdorf: 377.000 Lkw (minus 16 Prozent / minus 10,2 Prozent)
  • Quelle: Asfinag, VCÖ 2022

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