Kommentar
NÖ Pfarren: Die Schäfchen folgen den Hirten nicht mehr
Kommentar von Chefredakteur Christian Trinkl (BezirksBlätter und MeinBezirk.at Niederösterreich) zur stattgefundenen Pfarrgemeinderatswahl. Erscheint in der Ausgabe 23. März 2022.
Nicht einmal jeder fünfte Katholik hat am Sonntag noch an der Pfarrgemeinderatswahl teilgenommen. Das zeigen erste Ergebnisse aus der Diözese St. Pölten. Ein neuer Tiefpunkt, denn bei der letzten Wahl waren es noch 22,5 Prozent.
Der Schwund bei den Kirchengehern ist nicht neu. Und die Zeiten, als Aussagen des Papstes tatsächlich als Gottes Verkündung auf Erden galten, sind auch vorbei. Eine Milliarde Katholiken tun nicht mehr automatisch das, was ihnen von der Kanzel gepredigt wird. Auch, weil die meisten es gar nicht mehr selbst hören.
Dies soll kein Abgesang auf die Kirche sein, vielmehr tut es mir leid, dass sich der Zerfall nun dermaßen schnell auch an Zahlen in den einzelnen kleinen Pfarren im Land widerspiegelt. Denn dort hätte man seine Nachbarn wählen können. Menschen aus dem Ort, die in der Pfarre starke, lokale Akzente des Miteinanders setzen hätten können. Die neuen Pfarrgemeinderäte müssen aktiv im Zusammenleben präsent sein, sie müssen was bewegen. Nur so werden die Schafe wieder Vertrauen zum Hirten finden.
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