Wahl23
NÖ Wahl-Umfrage: ÖVP bei 42 Prozent, SPÖ stürzt unter 20

- Mit wem würden die Niederösterreicher gerne auf einen Kaffee gehen? Ganz klar: mit der Landeshauptfrau. Bitter: SPÖ-Chef Franz Schnabl hat halb so viele Fans wie Udo Landbauer (FPÖ).
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Am Sonntag wählt NÖ einen neuen Landtag. Für die ÖVP steht viel auf dem Spiel. Aber auch für SPÖ und FPÖ.
NÖ. Dieser Wahlsonntag wird spannend. Denn für die ÖVP geht es in Niederösterreich um viel – wenn nicht alles. Mit einer Verteidigung der absoluten Mehrheit (49,6 Prozent) rechnet niemand mehr, nicht mal mehr die ÖVP selbst. Zu viele negative Schlagzeilen – von der Inflation bis zum ÖVP Untersuchungsausschuss – drücken auf die Umfragewerte.
Umfragen sagen der ÖVP teils nur noch 37 Prozent voraus. Alles unter 40 wäre in der Tat eine Katastrophe für die verwöhnte Blau-Gelbe Volkspartei. In der Regierung bliebe sie aufgrund des Proporzsystems dennoch tonangebend, müsste sich aber für viele Projekte einen echten Koalitionspartner suchen. Steht tatsächlich ein Dreier vorne, wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die anderen Parteien zusammentun, um jemand anderen zum Landeschef zu wählen. Dem steht hingegen die Abneigung von FPÖ und SPÖ untereinander im Wege.
Mikl-Leitner als Zugpferd

- Unangefochten auf Platz 1 des Beliebtheits-Rankings: ÖPV-Chefin Johanna Mikl-Leitner
- Foto: RegionalMedien Niederösterreich/Daniela Matejschek
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Um der Abwärtsspirale zu entkommen, steht auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit ihrem Namen auf dem Stimmzettel. Und das macht nach einer Umfrage der BezirksBlätter und MeinBezirk.at, durchgeführt von AKONSULT, auch Sinn. Mikl-Leitner führt das Beliebtsheitsranking klar an.

- Studienleiterin Kristin Allwinger von AKONSULT
- Foto: AKONSULT
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"Fast 41 Prozent würden gerne Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auf einen Kaffee treffen, mit deutlichem Abstand folgt Udo Landbauer mit 22 Prozent, überraschend wenige, lediglich 10,8 Prozent entscheiden sich für Franz Schnabl",
analysiert Studienleiterin Kristin Allwinger von AKONSULT das Ergebnis. Vor allem für den SPÖ-Chef sind die Zahlen eine herbe Klatsche. Als Spitzenkandidat kommt er bei den Leuten anscheinend nicht an.
FPÖ überholt SPÖ
Das hat auch direkte Auswirkungen auf das Ergebnis der SPÖ als Partei. Bei der Sonntagsfrage (Umfragezeitraum: 4. bis 10. Jänner 2023) rutscht die SPÖ in der BezirksBlätter- und MeinBezirk.at-Umfrage unter 20 Prozent. Die FPÖ zieht mit 23 Prozent klar an ihr vorbei.

- SPÖ-Chef Franz Schnabl: Seine Persönlichkeitswerte geben der SPÖ bei der Wahl keinen Push.
- Foto: RegionalMedien Niederösterreich/Zezula
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Die ÖVP verliert mit 42 Prozent zwar über sieben Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl 2018, wäre damit aber wohl zufrieden. Bei den kleinen Parteien gibt es zwischen Grünen und NEOS ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In unserer Umfrage liegen beide mit je sechs Prozent gleichauf.
Was sind die Top drei wahlentscheidenden Faktoren für die kommende Landtagswahl? "Bei der Möglichkeit zur Mehrfachnennung wird erwartungsgemäß stark mit 71 Prozent das Engagement rund um die Abfederung der hohen Energiekosten genannt, gefolgt von der Inflation mit 61 Prozent. Auf Rang drei wird das gute Gesundheitssystem mit fast 54 Prozent genannt.“
Erwartungen bis 2028
Wir wollten auch wissen, was die Wähler mit ihrem Kreuzerl erreichen wollen. Welche Themen soll die neue Landesregierung angehen?
„Im Spitzenfeld der offenen Nennungen befindet sich Energiekosten senken, danach folgt der Wunsch, die Teuerung bzw. die Inflation zu senken. Ähnlich häufig werden auch Themen rund um Asyl und Migration genannt.“
Umfrage-Eckdaten
Die Umfrage wurde im Auftrag der RegionalMedien Niederösterreich von "AKONSULT communication & consulting KG" durchgeführt.
Methode: Online-Interviews (CAWI), niederösterreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der niederösterreichischen Bevölkerung.
Stichprobengröße: n=450
Erhebungszeitraum: 4. bis 10. Jänner
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