Frauen-Power bei Innovation Award
Ein Nobelpreis für Niederösterreich
Von der Medizintechnik bis zum Umweltschutz, Niederösterreichs junge Forscherinnen und Forscher sind kluge Köpfe. Die besten von ihnen wurden nun von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit dem Innovation-Award ausgezeichnet.
NIEDERÖSTERREICH. Mit Denisa Cont, Forough Rasoulian, Jennifer Fritz und Anja Knecht sind es heuer vier junge Frauen, die von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner den Innovation Award überreicht bekommen haben. Dieser wurde mittlerweile zum vierten Mal vergeben und zwar in Zusammenarbeit der Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity, dem Hightech Inkubator accent und der Donau Universität Krems. Die Themen der Siegerprojekte erstrecken sich diesmal vom Medizintechnikbereich bis hin zu einer neuen Entwicklung im Umweltschutz.
"Wenn es um die Themen Wissenschaft und Forschung geht, stehen bei uns im Bundesland die Türen immere offen",
sagt Mikl-Leitner und betont:
„Niederösterreich ist auf seine Wissenschaftsachse sehr stolz. Das gilt ganz besonders für den Standort in Krems mit der Universität für Weiterbildung, die sicherlich zu den Pionieren im Bereich Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung und Forschung zählt.“
Hier will man weiter investieren, um das geballte Know-how zu Stärken. Mit Hainburg soll nun ein neuer Standort dazukommen, an dem sich ein Biotech-Cluster etablieren soll.
„Wir wollen mit diesem Vorhaben Wissenschaft und Forschung im Bereich der Biotechnologie forcieren, um die benötigten Expertinnen und Experten für den Gesundheitsbereich und für die Pharma-Industrie auszubilden.“
Von der Forschung in die Wirtschaft
Wissen von den Forscherinnen und Forschern in die Wirtschaft zu transferieren, das ist eines der wichtigsten Vorhaben, wie die Landeshauptfrau betont. Dafür ist es notwendig, wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis anwendbar zu machen. Denn schließlich ist es das Ziel, aus den besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer zu machen. Das große Ziel: in den nächsten 20 Jahren einen Nobelpreis nach Niederösterreich zu holen.
Der Weg zur Auszeichnung
Bestreben des Innovation Awards ist es, ein Bewusstsein bei den Studierenden, Doktoranden und Doktorandinnen sowie Absolventinnen und Absolventen am Campus Krems hinsichtlich der Möglichkeit einer wirtschaftlichen Umsetzung ihrer Forschungsergebnisse zu bilden und zu schärfen. Die Jury hat deshalb nicht nur die eigentliche Forschungsarbeit, sondern in erster Linie die wirtschaftliche Umsetzungsstrategie der Forschenden beurteilt. Wichtiger Bestandteil ist die Weiterentwicklung eines Forschungsprojektes zu einem Produkt sowie die damit verbundenen Aspekte wie Kundennutzen, Marktpotenzial, Zielgruppen Marketingstrategie oder Patentschutz.
„Ziel unseres Awards ist die Anregung, dass sich hochqualifizierte Forscher auch mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten ihrer Entwicklungen auseinandersetzen. Zudem möchten wir einen Beitrag zur engeren Kooperation von Wissenschaftsprojekten an den Hochschulen und wirtschaftlichen Partnern in Niederösterreich leisten,"
erklärt Tecnet equity-Geschäftsführerin Doris Agneter. Und Michael Moll vom accent-Inkubator ergänzt:
„Wir freuen uns, dass wir den Award auch heuer wieder an Projektteams überreichen können, die mit ihren innovativen Ideen Beachtliches geleistet und sich auch mit der praktischen Umsetzung beschäftigt haben. Da wächst eine starke Generation junger Wissenschaftler heran, die auch großes Potenzial in Richtung Unternehmensgründung aufgezeigt hat.“
Dass man mit der Forschung innovative Beiträge zur Lösung aktueller und künftiger gesellschaftlicher Herausforderungen leistet, davon ist Vizerektorin Viktoria Weber überzeugt. Der Innovation Award mache diese Ergebnisse sichtbar und trage dazu bei, Forschung in die Anwendung zu bringen.
Beim heurigen Wettbewerb hat die Jury zwei zweite Plätze und somit insgesamt vier Preise vergeben, die allesamt an Jungforscherinnen gingen.
Die Preisträgerinnen
- Innovation Award Siegerin wurde Forough Rasoulian. Sie entwickelt mit ihrem Team vom Zentrum für Regenerative Medizin der Universität für Weiterbildung Krems ein bioinspiriertes Hydrogel zur Knorpelreparatur. Bei diesem neuartigen Verfahren wird durch Injizieren eines speziellen Hydrogels eine schnellere Knorpelreparatur möglich. Das neue Verfahren könnte damit patientenfreundlicher und darüber auch deutlich kostenschonender sein.
- Mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurden Anna-Christina Moser und Jennifer Fritz für ihr Projekt MeniSilk. Die Forscherinnen vom Zentrum für Regenerative Medizin der Universität für Weiterbildung Krems haben gemeinsam mit der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie des Universitätsklinikums Krems ein Verfahren zur Behandlung von Gelenkserkrankungen entwickelt. MeniSilk soll die patientenspezifische Anpassung von Meniskusimplantaten ermöglichen, die in einem speziellen 3D-Druck Verfahren hergestellt werden.
- Ebenfalls einen zweiten Preis erhielt Denisa Cont vom Zentrum für Biomedizinische Technologie der Universität für Weiterbildung Krems. Sie hat mit ihrem Team ein neues Verfahren zum Nachweis von Endotoxinen in menschlichen Blutproben entwickelt. Der Einsatz des neuen Endotoxin-Nachweiskits könnte zahlreiche Vorteile für Gesundheitseinrichtungen, Labore und Industrien bringen, wie zum Beispiel eine wesentlich erhöhte Empfindlichkeit und Genauigkeit, Früherkennung von Infektionen, verbesserte Qualitätskontrolle von Arzneimitteln und somit eine Kostenreduzierung im Gesundheitswesen.
- Den dritten Preis erhielt Anja Knecht für ihr Projekt „Kostengünstige, kompakte Echtzeit-Online Überwachung als Frühwarnsystem für Ölverschmutzungen in Gewässern“. Anja Knecht und das Team vom Zentrum für Wasser- und Umweltsensorik der Universität für Weiterbildung Krems haben einen kostengünstigen Sensor entwickelt, der zur Echtzeit-online-Überwachung von Ölverschmutzungen in Gewässern eingesetzt werden könnte. Damit könnte der Sensor einen wichtigen Beitrag bei der Eindämmung und Reinigung von ölverschmutzten Gewässern liefern und so sowohl ökologische als auch ökonomische Schäden verhindern oder zumindest mindern.
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