Gefahr für Kinder
KFV warnt vor ungesicherten Pools im Garten

Kleinkinder sollen in und in der Nähe von Gewässern immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden – größere Kinder in Sichtweite. | Foto: fotoskaz/Fotolia
  • Kleinkinder sollen in und in der Nähe von Gewässern immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden – größere Kinder in Sichtweite.
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Die Nachfrage nach Pools für den eigenen Garten ist hoch. Ungesicherte Swimmingpools können für Kinder aber schnell zur tödlichen Falle werden, warnt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

OBERÖSTERREICH. Rund 130.000 private Schwimmbäder gibt es derzeit laut Angaben des Österreichischen Verbands der Schwimmbad- und Saunawirtschaft (ÖVS) – mit steigender Tendenz. Dazu kommen mehr als 100.000 Aufstellpools und Planschbecken, wie eine KFV-Erhebung zeigt. Seit Beginn der Corona-Krise verzeichnen Poolanbieter noch einmal einen deutlichen Anstieg bei der Nachfrage nach privaten Schwimmbecken.

„Bei sommerlichen Temperaturen und besonders in der aktuellen Situation bietet ein Pool im eigenen Garten natürlich viele Vorteile. Dennoch muss bei der Errichtung eines Pools immer auch die Sicherung mitberücksichtigt werden: Denn Ertrinken ist bei Kleinkindern, nach Verkehrsunfällen, die zweithäufigste Todesursache. Daheim ertrinken mehr als doppelt so viele Kinder wie im öffentlichen Freibad oder am Badesee. Unter Fünfjährige sind besonders gefährdet." Präventionsexpertin und KFV-Sprecherin Johanna Trauner-Karner

Im Zeitraum 2009 bis 2018 sind insgesamt 31 Kinder unter 15 Jahren an den Folgen eines Ertrinkungsunfalls verstorben; mehr als die Hälfte davon (18 absolut) waren unter fünf Jahre alt. Dabei ist es oft nur ein kleiner Augenblick, in dem der Spaß im Wasser lebensgefährlich werden kann. Zwei Minuten, d.h. etwa die Dauer eines kurzen Telefonats, reichen aus, dass ein Kind im Wasser das Bewusstsein verliert. Nach fünf Minuten kann Sauerstoffmangel bereits zum Tod führen. Und, was viele nicht wissen: Kinder ertrinken lautlos.

KFV-Studie: Eltern überschätzen die
Schwimmkenntnisse ihrer Kinder

Eine groß angelegte, repräsentative Studie des KFV im letzten Jahr hat klar gezeigt, dass Eltern die Schwimmkenntnisse ihrer Kinder falsch einordnen: So schätzen fünf Prozent der Eltern von Kindern unter fünf Jahren die Schwimmkenntnisse ihrer Kinder als (sehr) sicher ein. Das durchschnittliche Alter, mit dem Kinder schwimmen lernen, liegt aber erst bei rund fünf Jahren. Ab einem Alter von vier Jahren können sich die Kleinen zwar häufig über Wasser halten, die motorischen Fähigkeiten für richtiges Schwimmen entwickeln Kinder aber erst im fünften bis sechsten Lebensjahr. Damit überschätzen Eltern das Können ihrer Kinder deutlich.
Die Studie zeigt darüber hinaus, dass rund acht Prozent der Österreicher ab einem Alter von fünf Jahren nicht schwimmen können. Das sind knapp 700.000 Personen in allen Altersklassen. Gerade für Kinder ist das Erlernen von Schwimmfähigkeiten besonders wichtig, um Unfälle vorzubeugen.

Rechtlich gilt: wer eine Gefahrenquelle schafft,
muss diese auch absichern

Kinder dürfen – auch wenn sie schon schwimmen können – in der Nähe von Gewässern niemals unbeaufsichtigt bleiben. Gerade bei Kleinkindern gilt: Ist die Aufsichtsperson nicht in Reichweite, also einen bis maximal drei Schritte entfernt, bleibt für die Rettung wenig Zeit – manchmal zu wenig, um schlimme Folgen zu verhindern. Daher: Kinder immer im Auge behalten! Kleinkinder immer in unmittelbarer Reichweite! Wenn mehrere Erwachsene anwesend sind, so empfiehlt es sich, vorab abzustimmen, wer die Beaufsichtigung der Kinder übernimmt. Pools, Biotope und Schwimmteiche sollten durch einen eigenen Zaun und eine selbstschließende und versperrbare Tür gesichert werden – auch dann, wenn keine Kinder im eigenen Haushalt leben. Denn es muss immer damit gerechnet werden, dass kleine Kinder dennoch zu dem Gewässer gelangen könnten. Rechtlich gilt: Wer eine Gefahrenquelle schafft, muss für deren Absicherung bzw. Beseitigung sorgen.

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