Kritik von OÖ-Parteien
Kickl wird FPÖ-Chef – Haimbuchner will "unterstützen"

 

Seit Montagnachmittag ist es fix: Herbert Kickl wird neuer Bundesparteichef der FPÖ, der Parteitag soll am 19. Juni stattfinden. Oberösterreichs Freiheitliche sind nicht uneingeschränkt glücklich mit dem neuen Chef.

OÖ. Landesparteichef Manfred Haimbuchner hatte sich im Vorfeld mehrmals kritisch bis ablehend gegenüber Kickl geäußert. Der oberösterreichische FP-Chef fürchtet durch einen zu scharfen Bundeskurs bei der Landtagswahl im Herbst Wähler zu vergraulen. Außerdem positionierte Haimbuchner seine Landesorganisation als bürgerliche Rechtspartei – ein Unterfangen, das durch einen akzentuierten Kurs von Kickl in Wien teilweise untergraben wird.

Haimbuchner informiert Landespräsidium

Haimbuchner war auch einer der Ersten, der die Bundesparteileitung am Montag wieder verließ. Offizieller Grund: Die Regierungssitzung in Oberösterreich. „Kritik darf man üben, aber man muss zusammenhalten und zusammenarbeiten. Ich werde eine gute Lösung unterstützen“, so Haimbuchner gegenüber wartenden Journalisten.
Von Seiten der Landes-FPÖ hieß es lediglich, dass heute der Tag des neues Bundesparteiobmanns sei und Haimbuchner am Abend das Landesparteipräsidium informieren werde.

Podgorschek: "Habe damit gerechnet"

Etwas gesprächiger zeigte sich der ehemalige Landesrat Elmar Podogorschek gegenüber der BezirksRundschau. „Für das gemeinsame Ziel, die FPÖ zu stärken, muss man geschlossen auftreten. Daher habe ich mit diesem Ergebnis gerechnet. So eine Entscheidung muss man auch rasch treffen, um eine unsinnige „was wäre wenn“-Debatte zu vermeiden. Die Vergangenheit hat uns ja oft gezeigt, dass derartige Diskussionen nur schaden. So wie eine Firma einen Chef braucht, braucht eine Partei auch einen Obmann, damit man sich rasch wieder dem Tagesgeschäft widmen kann!“

  • Herbert Kickl übernimmt das Steuer bei der FPÖ. Manfred Haimbuchner dürfte keine rechte Freude damit gehabt haben. Das Foto entstand bei einem Termin bei Kreisel Electric in Freistadt.
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Hattmannsdorfer: "Brauchen keine Spalt-Poltik"

Kritische Worte findet ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer zur Bestellung von Herbert Kickl: „Natürlich beobachten wir die Entwicklungen in der FPÖ mit Interesse, aber auch mit Sorge. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass der Politik-Stil von Klubobmann Kickl nicht unserem Grundverständnis von Politik entspricht“, so Hattmannsdorfer.  „Eines können wir im gerade anlaufenden Aufschwung nämlich sicher nicht brauchen: eine Politik der Spaltung und des permanenten Schlechtmachens des Landes und seiner Menschen.“

SPÖ: "FPÖ bleibt Krawall-Partei"

Scharfe Kritik kommt auch von SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer: „Egal ob Manfred Haimbuchner oder Herbert Kickl: Die FPÖ ist und bleibt eine Krawall-Partei für ein paar Superreiche und gegen die vielen Fleißigen in diesem Land. In Oberösterreich ist die Ibiza-Koalition noch immer am Werken. Haimbuchners Stil mag in der Sprache vielleicht sanfter sein, die Auswirkungen auf die Menschen sind aber genauso hart wie unter Kickl.“ Der SPÖ-Landesgeschäftsführer erinnert dabei an Skandale, die zur Zeit U-Ausschüsse und Gerichte beschäftigen.

Grüne: "Radikale haben sich durchgesetzt"

Auch die Grünen kommentieren die Bestellung von Kickl negativ. Diese sei eine "maximal schlechte Nachricht für Oberösterreich". Und weiter: "Es ist offensichtlich, dass sich die radikalen Kräfte in der FPÖ de facto ohne Gegenwehr durchgesetzt haben. Es darf auch ausgeschlossen werden, dass der neue Parteichef Kickl von seinem brachial-rabiaten Politikstil abgehen wird. Die FPÖ ist damit auf einem Weg der Fundamental-Opposition, der auch an Oberösterreich nicht vorbeiführen wird. Mehr denn je ist daher der Auftrag für uns, die letzte Ibiza-Koalition im Land zu beenden“, so der Grüne Landessprecher Stefan Kaineder.

  • Herbert Kickl wird neuer FPÖ-Chef.
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  • Herbert Kickl übernimmt das Steuer bei der FPÖ. Manfred Haimbuchner dürfte keine rechte Freude damit gehabt haben. Das Foto entstand bei einem Termin bei Kreisel Electric in Freistadt.
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