Mineralwasserquellen im Bezirk Oberpullendorf
Wenn Wasser heilen kann...

Erste Mineralquelle Kobersdorf | Foto: Otto Krcal
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Das Burgenland ist weithin bekannt für seine natürlichen Heil- und Thermalquellen. Im Bezirk Oberpullendorf sprudeln drei Heilquellen, die sich besonders durch das Zusammenwirken von Mineralien und Salzen auszeichnen und dadurch als gesundheitsfördernd gelten. Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat als Schlüssel zu Wohlbefinden und Gesundheit.

DEUTSCHKREUTZ-KOBERSDORF-PIRINGSDORF. Calcium. Dieses Mineral ist hauptsächlich verantwortlich für die Bildung und den Erhalt gesunder Knochen und Zähne. Es ist aber auch an der Weiterleitung von Nervensignalen an die Muskeln beteiligt. Es dient dazu, die Erregbarkeit der Muskelzellen und damit auch die Kraft der Muskeln zu gewährleisten. Zugleich stabilisiert Calcium unseren Herzschlag. Es ist erforderlich, um Enzyme und Hormone zu aktivieren und wird zur Blutgerinnung gebraucht.
Einen wertvollen Beitrag zur Calciumversorgung leisten Heilwässer mit einem hohen Calciumgehalt, besonders für Personen, die etwa keine Milch trinken möchten oder diese nicht vertragen. Mit ihnen lässt sich bereits ein Viertel des Tagesbedarfs kalorienfrei und auf völlig natürlich Weise decken. Ausreichend und regelmäßig getrunken können sie einem Calciummangel vorbeugen und bei der Behandlung von Mangelerscheinungen helfen. Wer calciumreiche Heilwässer regelmäßig trinkt, kann damit einer Osteoporose vorbeugen oder die Behandlung einer bestehenden Osteoporose unterstützen.

Magnesium kommt fast in unserem gesamten Körper vor. Etwa 60 Prozent befinden sich im Skelett und etwa ein Drittel in der Muskulatur. Der Rest steckt in Körperzellen und Körperflüssigkeiten. Es gibt kaum eine Zellfunktion, die nicht von Magnesium beeinflusst wird. Eine zentrale Aufgabe ist die Weiterleitung von Nervenimpulsen. So steuert Magnesium das Zusammenziehen unserer Muskeln und hält den Herzmuskel im Takt. Darüber hinaus aktiviert Magnesium über 300 Enzyme und reguliert dadurch lebenswichtige Stoffwechselvorgänge. Es wird im Zuckerstoffwechsel wie auch beim Aufbau von Eiweißen, Zellstrukturen und Knochen gebraucht. Nicht zuletzt trägt der wichtige Mineralstoff dazu bei, unsere Zellen mit Energie zu versorgen. Magnesiumreiche Heilwässer können helfen, einen Magnesiummangel bei erhöhtem Bedarf z.B. im Wachstum, während Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Leistungssportlern zu verhindern. Durch Magnesiummangel mitverursachte Kopfschmerzen, Migräne oder depressive Verstimmungen lassen sich durch mehr Magnesium möglicherweise lindern. Verschiedene Studien zeigen, dass Magnesium aus Wasser vom Körper besonders gut und gleichmäßig aufgenommen wird, da es bereits im Wasser gelöst vorliegt.

Hydrogencarbonat ist ein Salz und dient dem Körper als wichtiger Säurepuffer. Damit unser Stoffwechsel einwandfrei funktionieren kann, muss das Verhältnis von Säuren und Basen – auch als pH-Wert bekannt – immer exakt eingestellt sein. Hydrogencarbonate sind Basen und damit Gegenspieler der Säuren. Ihnen kommt die wichtige Rolle zu, Säuren zu neutralisieren, den pH-Wert zu regulieren und damit für einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt im Körper zu sorgen.
Der pH-Wert beschreibt das Verhältnis von Säuren zu Basen. Ein Wert von null ist extrem sauer, ein Wert von 14 extrem basisch (alkalisch). Neutral ist ein pH-Wert von sieben.
Hydrogencarbonatreiche Heilwässer können verschiedene säurebedingte Beschwerden lindern, z. B. bei Sodbrennen, zu viel Magensäure oder einem Reizmagen oder einer latenten Übersäuerung. Da Hydrogencarbonat auch den pH-Wert im Urin erhöht und die Ausscheidung von Harnsäure fördert, kann es bei Gicht und Blasenentzündung positiv wirken und bestimmten Harnsteinen vorbeugen. Zudem soll Hydrogencarbonat laut Studien bei Diabetes dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu senken.

Auf der Zusammenwirkung dieser Mineralien und Salze und weiterer Spurenelemente beruht die positive Wirkung dieser Mineralwässer.
Dr. Michael Heinrich, Allgemeinmediziner

Dr. Michael Heinrich | Foto: Dr. Michael Heinrich
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in Deutschkreutz empfiehlt zumindest 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich zu nehmen. „Natürliche Mineralwässer sind eine bekömmliche und gesunde Möglichkeit sich mit wichtigen Mineralien und Spurenelementen zu versorgen. Sie können bei der Behandlung von Krankheiten unterstützend wirken, können aber im Fall ernsthafter Erkrankungen den Arztbesuch und die Einnahme von Medikamenten nicht ersetzen!“

DEUTSCHKREUTZ. Im Gemeindegebiet von Deutschkreutz entspringt nahe der Grenze zu Ungarn die Rudolfsquelle. Schon die Römer schätzten die heilende und erfrischende Wirkung dieses Mineralwassers, dem man sogar verjüngende Wirkung zuschrieb. Daraus leitet sich auch der Markenname des Mineralwassers „Juvina“ ab, welches ebendort industriell gefördert und abgefüllt wird. Neben der ursprünglichen, offenen Quelle wurde eine Förderstation errichtet. Die Wasserentnahme wird im Unterschied zu den anderen Heilquellen des Bezirks hier wirtschaftlich genutzt. Im Gemeindeamt Deutschkreutz sind gegen einen Einsatz von € 10 Wertkarten erhältlich, die dann jeweils mit € 5 für 500 Liter Mineralquellwasser aufgeladen werden können. Diese Karten enthalten einen Chip, der an der Abfüllanlage gelesen wird und dann die entsprechende Wassermenge frei gibt.

Mineralquelle Deutschkreutz | Foto: Otto Krcal
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Rudolfsquelle Deutschkreutz | Foto: Otto Krcal
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Ursprüngliche, offene Rudolfsquelle | Foto: Otto Krcal
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Sicherung um die ursprüngliche, offene Rudolfsquelle. | Foto: Otto Krcal
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Wasserentnahmestelle Rudolfsquelle Deutschkreutz mit Chip-Lesegerät | Foto: Otto Krcal
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Wasserentnahmestelle Rudolfsquelle Deutschkreutz | Foto: Otto Krcal
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Anleitung zur Wasserentnahmestelle der Rudolfsquelle in Deutschkreutz | Foto: Otto Krcal
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KOBERSDORF. Kobersdorf besitzt einen natürlichen Reichtum an Mineralwasser. Weithin bekannt ist die „Waldquelle“, die industriell gefördert wird. Im Elisabethpark entspringen zudem zwei weitere Quellen. Die ältere ist schon seit mehr als einem Jahrhundert aktiv, wird aber heute nicht mehr genutzt. Die zweite Quelle wurde im Jahr 1969 erbohrt und steht der Bevölkerung seither kostenfrei zur Verfügung. Erst vor kurzem wurde die Anlage erneuert und präsentiert sich in schlichtem, modernem Design. Der Status einer Heilquelle wurde bereits mehrfach durch Analysen bestätigt. Die genauen Inhaltsstoffe sind in vorbildlicher Weise am Standort angeschlagen. Das Mineralwasser hier kann direkt aus der Quelle getrunken werden. Es enthält neben Mineralien und Salzen auch einen etwas höheren Gehalt an natürlicher Kohlensäure als andere Mineralquellwässer.

Erste Mineralquelle Kobersdorf | Foto: Otto Krcal
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Mineralwasserquelle im Elisabethpark in Kobersdorf | Foto: Otto Krcal
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Wasserentnahmestelle Heilquelle Kobersdorf | Foto: Otto Krcal
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Infotafel Mineralquelle Kobersdorf | Foto: Otto Krcal
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Heilquelle Kobersdorf | Foto: Otto Krcal
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Ansicht Heilquelle Kobersdorf | Foto: Otto Krcal
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Heilquelle im Elisabethpark Kobersdorf | Foto: Otto Krcal
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PIRINGSDORF. Auch die Sulzquelle in Piringsdorf ist frei zugänglich und kostenlos zu bedienen. Die Quelle liegt 100 Meter tief. Dieses Mineralquellwasser weist einen erhöhten Eisengehalt auf, welcher sich auch geschmacklich manifestiert. Piringsdorfer bezeichnen den Geschmack als würzig und erfrischend. Die Sulzquelle soll gegen Magen- Darmleiden sowie Nieren- und Blasenleiden helfen. Trinkkuren werden aber auch zur Entschlackung empfohlen.

Gebäude der Heilquelle Piringsdorf | Foto: Otto Krcal
  • Gebäude der Heilquelle Piringsdorf
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Brunnenschacht und Wasserentnahmestelle der Sulzquelle in Piringsdorf | Foto: Otto Krcal
  • Brunnenschacht und Wasserentnahmestelle der Sulzquelle in Piringsdorf
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Wasserentnahmestelle Sulzquelle | Foto: Otto Krcal
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Im Grunde haben alle drei genannten Quellen einen ähnlichen Gehalt an Mineralien, Salzen und Spurenelementen und sind gleichermaßen bekömmlich. Im Geschmack mag es Unterschiede geben und meist bevorzugt die örtliche Bevölkerung jeweils die eigene Quelle.

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