Neue Initiative
Kostenlose Hygieneartikel in den Frauenberatungsstellen
Bei der Pressekonferenz in Oberpullendorf präsentierte das Land heute seinen Plan für die burgenländischen Frauenberatungsstellen.
OBERPULLENDORF. Im Burgenland leben 153.737 Frauen, davon seien 74.103 im menstruationsfähigen Alter. Jede dieser Frauen trägt monatliche Kosten für Frauenhygieneartikel. Hochgerechnet auf ein Jahr seien das über 400 Euro, erklärt Landeshauptmannstellvertreterin und Frauenlandesrätin Astrid Eisenkopf.
„Wir sprechen hier von 400 Euro, die für viele Frauen eine zusätzliche finanzielle Herausforderung darstellt. Frauen, die jeden Cent dreimal umdrehen müssen, können sich diese Hygieneartikel, die sie jeden Monat brauchen würden, nicht mehr leisten. Das muss sich ändern".
Start mit kommender Woche
Die gratis Hygieneprodukte für Mädchen und Frauen – vorerst 4.000 64-Stück-Packungen Tampons und 1.800 20-Stück-Packungen Binden – werden ab der kommenden Woche über die sieben burgenländischen Frauenberatungsstellen, die in jedem Bezirk zu finden sind, zugänglich sein.
Initiative in Kooperation mit SPAR
In den burgenländischen Frauenberatungsstellen werden die Menstruationsprodukte nun kostenlos für alle Frauen und Mädchen zur Verfügung stehen, die finanziell nicht so gut aufgestellt seien. Das Projekt wird in Kooperation mit SPAR durchgeführt, sie werden die Produkte zur Verfügung stellen, heißt es. Auch in der Frauenberatungsstelle in Oberpullendorf begrüßt man das Vorhaben.
"Wir sind bei Problemen und Fragen oft die erste Anlaufstelle für Frauen und Mädchen. Alleine letztes Jahr gab es 220 Beratungen zum Thema Armut. Wir können ihnen nun auch jederzeit helfen, wenn man sich Monatshygieneprodukte aus welchen Gründen auch immer nicht mehr leisten kann", so Doris Horvath von der Beratungsstelle.
Petrik übt Kritik
Kritik gibt es von den GRÜNEN und von der Schülerunion Burgenland. „An die Spitze treibt es gerade der SPÖ-Landtagsklub hinsichtlich der heute von SPÖ-Frauenlandesrätin Astrid Eisenkopf präsentierten Kampagne für kostenlose Hygieneartikel in Frauenberatungsstellen. Dann, wenn die Kampagne bereits in vollem Gange ist, wird in der ersten Landtagssitzung in zwei Wochen der Landtag mit den Stimmen der SPÖ-Abgeordneten die gleiche SPÖ-Frauenlandesrätin per Antrag auffordern, eine Kampagne unter Einbindung der Frauenberatungsstellen für kostenlosen Zugang zu Damenhygiene-Artikel zu starten. Das klingt nicht nur absurd, das ist es auch. Entweder hat die SPÖ Burgenland wenig Ahnung, was ihre Landesrätin politisch macht, oder sie deklariert sich einmal mehr in ihrem Demokratieverständnis: Die Regierung bestimmt, der Landtag soll nur abnicken", erklärt die GRÜNE Klubobfrau, Regina Petrik.
"In Schulen nicht berücksichtigt"
Auch die Schülerunion Burgenland meldete sich heute zu Wort und kritisierte das Vorhaben vom Land. Man sehe es als „nicht akzeptabel“, dass die Forderungen für kostenlose Monatshygieneartikel in den Schulen nicht berücksichtigt, dafür aber in anderen Einrichtungen "bevorzugt" werden.
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