Spätfrost bedroht die Ernte
„Man ist absolut machtlos"
April, April der macht was er will. Ja und heuer macht dieser Monat seinem Namen alle Ehre. Besonders hart trifft es die Obstbauern, denn die müssen aufgrund des Spätfrostes um ihre Ernte zittern. Wir haben uns im Bezirk umgehört und nachgefragt wie die Obstbauern mit dem Kälteeinbruch umgehen.
BEZIRK. "Es tut im Herzen weh, wenn du zuschauen musst, wie alles abfriert", sagt Emmerich Kohlmann, Destillerie Karin & Emmerich Kohlmann, aus Horitschon, im Gespräch mit den Bezirksblättern. "Man ist absolut machtlos, wenn man sieht, dass die ganz Blüte hinüber ist." Kohlmann rechnet mit 80 % Ernteausfall bei Kirschen, Pfirsichen und Birnen. "Überraschenderweise schaut es bei den Zwetschken noch recht gut aus", erklärt der Obstbauer. "Hier sollte eine normale Ernte möglich sein." Familie Kohlmann ist wirklich froh eine Hagelversicherung inkl. Frostversicherung abgeschlossen zu haben. So sei wenigstens der finanzielle Schaden abgedeckt.
"Stehende und kalte Luft ist besonders schlecht"
Seltene und alte Obstbäume gedeihen im Stoober"Biri", eines der größten Streuobstwiesengebiete, im Burgenland. "Bei uns trifft es auch die Marillen-, Kirschen- und Kriacherlbäume", erzählt Obstbauvereins-Obmann Josef Stibi. "Ab minus 1 Grad ist es schon gefährlich für die Obstbäume, stehende und kalte Luft ist besonders schlecht. Der Vorteil da oben im Biri ist, dass dort immer die Luft geht." Die kälte-empfindlichen Blüten müssen laut dem Obmann nicht geschützt werden, denn dem Obstbauverein ginge es in erster Linie um die Erhaltung des Gebietes in seiner ursprünglichen Form für für die Nachwelt. "Uns geht es nicht um die Ernte, wir müssen ja nicht davon leben", so Stibi. "Und die alten Bäume tragen sowieso nicht jedes Jahr."
"Keine Schäden an den Rebstöcken"
Albert Gesellmann, Weinbauer vom Weingut Gesellmann in Deutschkreutz, ist noch sehr gelassen. "Ich glaube vorweg sagen zu können, dass bis jetzt keine Schäden an den Rebstöcken sichtbar sind. Die Frucht ist noch sehr gut geschützt. Was wir jetzt schon sehen ist , das der Rebstock schon im Saft steht." Laut Gesellmann trifft der Spätfrost eher die Obstbauern und nicht die Weinbauern. "Spannend wirds für uns Weinbauern erst Ende April", so Gesellmann abschließend.
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