Schüler erinnern an das Judentum im Burgenland
"Mischpoche Musikal"
Die neue Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Musik.GEDENK.Schule“ begann mit einem Konzert der Musikschulen Oberpullendorf und Deutschkreutz in der ehemaligen Synagoge Kobersdorf. Themenschwerpunkt war und wird die Erinnerung an das jüdische Erbe des Burgenlandes sein.
KOBERSDORF. In jedem Schuljahr sollen ab heuer zwei Veranstaltungen erfolgen, wobei Schüler jeweils ausgewählte Geschichten bzw. Themen erarbeiten und präsentieren. Auszüge aus dem zu erwartenden Programm wurden nun in einer „kick-off“ Veranstaltung vorgestellt und stießen auf großes Interesse.
Vielsagender Titel
„Mischpoche Musikal“ - der Titel des Konzerts ist eine Anspielung auf die Haltung gegenüber dem Jüdischen. „Mischpoche“ ist ein Lehnwort aus dem Hebräischen, das wertneutral „Familie, Sippschaft“ bedeutet, im 19.Jahrhundert aber in abwertender Weise in die deutsche Umgangssprache übernommen wurde.
Musik und Texte
Auf dem Programm standen Werke jüdischer Komponisten wie Carl Goldmark, Walter Arlen, Mordechai Gebirtig, Kurt Weill und anderen - dargeboten von SchülerInnen der Musikschulen Oberpullendorf und Deutschkreutz (siehe Programm). Mit dem Studieren und Erlernen von Musik jüdischer KomponistInnen setzten die Musikschulen ein Zeichen der Erinnerung.
SchülerInnen und PädagogInnen des Gymnasiums und der Handelsakademie in Oberpullendorf lasen Texte, die unter die Haut gingen und stellten die selbst gestaltete Webseite zur Veranstaltungsreihe vor. (https://musikgedenkschule.com)
Stargast per Video
Als Gast war Burgschauspieler Cornelius Obonya angekündigt. Er musste wegen einer Terminkollision kurzfristig absagen, sandte aber ein Video einer Lesung von Texten von Joseph Roth und Karl Farkas, welches über eine Leinwand eingespielt wurde.
Fokus auf Jugend
Die Veranstaltung fand als Gemeinschaftsprojekt der Musikschulen Oberpullendorf und Deutschkreutz und shalom.nachbar in Lockenhaus statt. Die ehemalige Synagoge Kobersdorf als Lern- und Gedenkort richtet sich in besonderem Maß an die jüngere Generation. PädagogInnen und SchülerInnen sind eingeladen Veranstaltungen zu gestalten oder zu besuchen.
Ziele der Veranstaltungen sind interkultureller Dialog, Intensivierung der Gedenk- und Erinnerungskultur, Antisemitismus- und Rassismusprävention.
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