"mi4Mi"
Neuer Ausbildungszweig für burgenländische Volksgruppen
Ein neues Bildungsangebot ist für die burgenländischen Volksgruppen am Gymnasium Oberpullendorf geplant.
OBERPULLENDORF. „mi4Mi“ wird der neue Schwerpunkt heißen, starten wird dieser bereits mit dem Schuljahr 2024/25. Die konkreten Inhalte des Projektes wurden am 30. November am Gymnasium Oberpullendorf präsentiertBreite Vielfalt
„Von den vier Volksgruppen werden, wenn wir Hianzisch dazuzählen, neben Deutsch vier Sprachen gesprochen. Sprache ist nicht nur die wichtigste Form der Kommunikation, sie ist identitätsstiftend. Im Burgenland sind wir in der glücklichen Lage, dass mehrere Sprachen gesprochen werden und es ist unsere Pflicht, diese wertvollen Kulturgüter zu erhalten“, erklärt Bildungslandesrätin Daniela Winkler bei der Präsentation. Weiters müsse das Sprachangebot gerade bei der jüngeren Generation gefördert werden, was, wie Winkler erklärt, der neue Ausbildungszweig am Gymnasium als Ziel hat.
Konkrete Details
Der neue Schwerpunkt kann in der ersten und zweiten Klasse besucht werden. Der Spracherwerb in Kroatisch, Burgenland-Romani, Ungarisch und Hianzisch wird hierbei gefördert und gefestigt. Weiters soll das interkulturelle Miteinander im Burgenland und die eigene Identität bewusst gestärkt sowie Toleranz und Verständnis für andere aufgebaut werden. Dabei soll das spielerische Lernen mittels Workshops und Exkursionen im Vordergrund stehen. Auch neue Medien, wie das Smartphone, werden hier miteingebunden, heißt es.
Bedeutung
„mi4Mi“ beinhaltet viele Bedeutungen, die die Volksgruppen des Burgenlandes wiederspiegeln: „mi“ für das Mittelburgenland, „mi“ für das kroatische Wort für „wir“, „mi“ für das ungarische Wort für „wir“ und die Zahl „4“ als Symbol für die vielsprachigen Burgenländer*innen. Ob „mi4mi“ schließlich als kroatisches „mi četiri“ (wir vier) oder doch als ungarisches „mi négy“ (wir vier) oder als hianzisches „fia mi“ oder doch als „Mittelburgenlond fia mi“ interpretiert wird, obliegt dem Betrachter.
Die Vertreter der Volksgruppenbeiräte zeigten sich über diese Initiative sehr erfreut und unterstrichen den Mehrwert, den die Volksgruppen, die Schülerinnen und Schüler, aber auch das Umfeld der Schule und die gesamte Region daraus ableiten.
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