Oberloisdorf | Einfach näher dran
Patrick Brenner: "Nervenkitzel von Spiel zu Spiel"
Fußballtorhüter Patrick Brenner (26) zog der Liebe wegen nach Oberloisdorf
OBERLOISDORF (Oliver Frank). Der Wind bläst kräftig über die landwirtschaftlichen Flächen, dazwischen Vogelgezwitscher und ein Storch fliegt über Streuwiesen. Das auf 254 m Seehöhe liegende Dorf versprüht nach wie vor den Charme als Bezirkssieger des Landesschmuckwettbewerbes aus 2010. Jener Bewerb, der eingestellt wurde. Zum Bedauern von Bgm. Manfred Jestl, der oftmals betonte: „Eine Blumenpracht im Ort ist eine Visitenkarte der Gemeinde.“ Aber nicht nur, denn der Zusammenhalt, die Vereinsvielfalt und die Kommunikation – ob am Fensterbrett, am Balkon oder in Nachbars Garten – zeichnen die rund 800 Einwohner große Gemeinde, erstmals im Jahre 1224 urkundlich erwähnt, neben seiner stillen Schönheit aus.
Einige örtliche Besuchsmagnete
„In Oberloisdorf hat man es nicht wirklich schwer, schnell akzeptiert zu werden. Hier leben sehr offene, zugängliche und sehr hilfsbereite Menschen“, bestätigt Patrick Brenner. Der gebürtige Ritzinger zog der Liebe wegen in den idyllischen Ort, der manchmal inmitten des anheimelnden Ensemble aus Feldern, Wäldern und Wiesen oft wie leergefegt wirkt. Frei von Tourismus, aber reich an empfehlenswerten Sehenswürdigkeiten: Ob die Donatus-, Wald-, Hubertus- oder Friedhofskapelle, das Dogmenkreuz, das Jakobsmaterl, das Kriegerdenkmal oder die Lourdesgrotte – eine (kleine) Reise zu den örtlichen Besuchsmagneten inspiriert stets auch Patrick Brenner bei seinen Lieblingsplätzen. „Ich gehe gerne mit meiner Frau Santina und unserem Hund spazieren.“ Oft auch bis zur Anhöhe beim „Weißen Kreuz“ bzw. Wasserbehälter – dort, wo das „Gesunde Dorf Oberloisdorf“ am Samstag eine Sonnenaufgangs-Wanderung ab 5 Uhr Früh mit anschließendem Frühstück organisierte.
Lange Tormann, jetzt Ehemann
Erst vor wenigen Wochen heiratete Patrick Brenner seine Freundin – und ist jetzt nicht nur Ehemann, sondern nach Stationen beim SC Ritzing, SC Unterfrauenhaid und ASK Weppersdorf seit drei Saisonen Tormann beim SV Oberloisdorf. Und weiß: „Der Torhüter ist entweder der Held oder Sündenbock. Das macht die Faszination dieser Position aus", erklärt er mit einem verschmitzten Lächeln und mit der Torhüter-Routine seit Kindesalter an. Zweifelsfrei: Der 26-Jährige ist beim SV Oberloisdorf beliebt und hat sich auf und neben dem Feld zu einer anerkannten Größe entwickelt. „Fußball heißt auch Nervenkitzel von Spiel zu Spiel. Ohne Fußball wäre mein Leben um ein Viertel weniger“, rechnet er vor und betont, „dass meine Familie und meine Frau an erster Stelle stehen“. Patrick Brenner wuchs in Ritzing als Einzelkind auf. Nach der Volksschule besuchte der Hundeliebhaber die Hauptschule, danach die Wirtschaftsfachschule in Steinberg, ehe "Pato" die Lehrberufe Bürokaufmann und Baustoffhändler abschloss. Seit elf Jahren hält der Gelegenheitsfischer seiner in Neutal ansässigen Firma die Treue. „Es gefällt mir sehr gut, aber es ist vor allem der Arbeitsplatz vor der Haustüre.“ Denn im rund 17 km entfernten Oberloisdorf hat Patrick Brenner nach Ritzing seine zweite Heimat gefunden: „Hier ist mein Lebensmittelpunkt und ich fühle mich hier sehr wohl. Der Zusammenhalt der Dorfbewohner in Oberloisdorf ist sehr bemerkenswert. Da bleibt man auch sehr gerne im Ort.“ Obwohl die Planungen für die Hochzeitsreise vor dem Abschluss stehen, im kommenden Jänner eine Überseereise zu warmen Gefilden geplant ist und nächste Woche ein paar Tage ausspannen in Tirol vorgesehen sind – doch zumindest da bleiben seine Torwarthandschuhe, von denen er mindestens zehn Paar besitzt, zuhause …
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