Zukunft des Bäckerhandwerks
Perspektiven aus dem Bezirk Oberpullendorf

- Stefan Macher, der Gründer von Macher Brot, zeigt mit Leidenschaft und Hingabe, wie traditionelles Handwerk und Innovation perfekt zusammenpassen.
- Foto: Macher Brot
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Die Zukunft des Bäckerhandwerks wird von Bäckerinnen und Bäckern im Bezirk grundsätzlich als vielversprechend eingeschätzt. Gutes Brot und hochwertiges Gebäck genießen nach wie vor große Wertschätzung – ein Umstand, der auch in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen und steigender Produktionskosten Bestand hat.
STEINBERG-DÖRFL/DEUTSCHKREUTZ. Trotzdem mussten in den vergangenen Jahren viele Bäckereien ihre Pforten schließen. Neben der Konkurrenz durch Supermarktketten und Großbäckereien, gestiegenen Kosten für Waren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, könnte dies jedoch auch an einer fehlenden Innovationskraft sowie unzureichenden Anpassung an die sich verändernden Kundenwünsche liegen. Der Blick auf die aktuellen Entwicklungen und die Perspektiven des Bäckerhandwerks zeigt: Nur wer bereit ist, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen, wird langfristig erfolgreich sein.
Ein Bäckerbetrieb aus Deutschkreutz erklärt, dass Tradition und persönlicher Kontakt im Handwerk von zentraler Bedeutung sind. Kunden schätzen den direkten Austausch in der Bäckerei und das Bewusstsein darüber, wer hinter den Produkten steht – ein Vertrauensvorsprung, der Qualität und handwerkliche Kompetenz vermittelt. Darüber hinaus sorgt ein kompetentes Verkaufspersonal dafür, dass sich Kunden bestens beraten fühlen und die Backwaren als authentisch wahrgenommen werden. Die ansprechende Präsentation der Ware, ihre Frische sowie der Einsatz lang geführter Teige sind zentrale Qualitätsmerkmale, die von den Kunden erwartet werden.

- Gutes Brot und hochwertiges Gebäck genießen nach wie vor große Wertschätzung.
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Herausforderungen und wirtschaftlicher Druck
Stefan Macher von Macher Brot aus Steinberg Dörfl betont, dass der Fachkräftemangel derzeit eine der größten Herausforderungen im Bäckerhandwerk darstellt.
Während die Bäckerei aus Deutschkreutz zwar darauf hinweist, dass gut ausgebildete und angelernte Mitarbeiter für den Verkauf vorhanden sind, besteht dennoch ein deutlicher Nachwuchsmangel an Fachkräften. So gibt es Burgenlandweit nur drei bis fünf Bäckerlehrlinge pro Jahr. Ein Umstand, der laut Stefan Macher von Macher Brot einer der wesentlichen Gründe für die Schließungen kleiner Betriebe ist.
Zudem steht das Bäckerhandwerk vor wirtschaftlichen Herausforderungen: Die Konkurrenz durch große Lebensmittelhändler zwingt kleine Bäckereien dazu, sich durch individuelle und speziell entwickelte Produkte zu differenzieren. Gleichzeitig belasten steigende Lohn- und Nebenkosten, höhere Preise für Rohstoffe sowie steigende Energiekosten die wirtschaftliche Lage. Diese Faktoren erfordern von den Betrieben eine kontinuierliche Anpassung und innovative Lösungsansätze, um profitabel zu bleiben.

- Die Qualität von Macher Brot beginnt bei der Auswahl der besten Zutaten – Stefan Macher setzt auf jahrelange Erfahrung und die Philosophie des Slow Baking.
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Moderne Anforderungen
Um den wachsenden Herausforderungen zu begegnen, setzen beide Bäckereien auf die persönliche Kundenbindung. Neben der traditionellen Handwerkskunst ist es für kleine Bäckereien wichtig, mit modernen Trends Schritt zu halten und sich zu differenzieren.
„Ein Bäcker muss sich auf verschiedene Aspekte konzentrieren, um erfolgreich zu sein. Erstens ist es entscheidend, individuell entwickelte Produkte anzubieten, die für die Konsumenten attraktiv sind. Dazu gehört, aktuelle Trends wie Sauerteig, verschiedene Getreidesorten und innovative Brotsorten zu berücksichtigen," so Stefan Macher.
Abhebung von der Konkurrenz
Obwohl große Betriebe durch maschinelle Effizienz oft kostengünstiger produzieren, müssen sich nach Stefan Macher, kleine Bäckereien bewusst von der industriellen Konkurrenz abheben. Um erfolgreich zu bleiben, sei es entscheidend, auf persönliche Kundenbindung zu setzen und das handwerkliche Know-how in den Mittelpunkt zu stellen.
Zudem sieht er in der gezielten Nutzung sozialer Medien eine große Chance. Durch authentische Einblicke in die Produktion und den Arbeitsalltag können Bäckereien Nähe und Transparenz schaffen. Das stärke das Vertrauen der Kunden und mache das Bäckerhandwerk greifbarer und lebendiger.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Bäckerhandwerk auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird – vorausgesetzt, es gelingt, die Herausforderungen im Bereich Personalgewinnung und wirtschaftlicher Belastungen zu meistern. Die Kombination aus traditionellem Handwerkswissen, individueller Produktentwicklung und moderner Kundenansprache bildet ein solides Fundament. Solange die Qualität stimmt und das Vertrauen der Kunden erhalten bleibt, wird das Bäckerhandwerk als fester Bestandteil des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens fortbestehen.
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