An burgenländischer Grenze
Schlepper provozierte Unfall mit Polizei-Verfolgern

Zwei Jahre Haft akzeptierte der brutale Schlepper, der sogar einen Unfall mit einem Polizeiauto provozierte. | Foto: Heigl
  • Zwei Jahre Haft akzeptierte der brutale Schlepper, der sogar einen Unfall mit einem Polizeiauto provozierte.
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Die Brutalität von Schleppern nimmt zu. Immer öfter werden Polizei-Kräfte attackiert. Jüngst eine Streife der österreichischen Spezialeinheit FOX, die im Grenzbereich Ungarn-Burgenland patrouillierte. Durch wüste Fahrmanöver des Schleusers kam es sogar zu einem Unfall mit dem Einsatzwagen.

UNGARN/BURGENLAND. Geldnot, Schulden in der Höhe von 6.000 Euro und Arbeitslosigkeit ließen einen unbescholtenen Serben, 24, Vater eines minderjährigen Kindes, zum Schlepper werden. Zu groß war die Verlockung auf „schnelles und leicht verdientes Geld“. Angeworben durch ein Facebook-Inserat, traf er Anfang März 2023 bei einer Tankstelle in seinem Heimatland ein führendes Mitglied einer Menschenschmuggler-Bande. Bei dieser Schleuser-Instruktion übergab der Serben-Pate dem jungen Mann ein „Diensthandy“ und versprach ihm 500 bis 1.000 Euro pro Fahrt.

12 Illegale im Auto

Daraufhin positionierte der Schleuser seinen Ford Focus insgesamt fünfmal nahe der ungarischen Stadt Szeget, wartete in seinem Versteck allerdings vergeblich. Denn die angekündigten Migranten schafften es nicht über die serbisch-ungarische Grenze. Erst am 18. April war es dann so weit. 12 Syrer quetschte der Serbe in sein Auto und folgte einem Vorausfahrzeug quer durch Ungarn, gesteuert von einem noch flüchtigen Mittäter. Im Ortsgebiet von HARKA, nahe der burgenländischen Grenze, fiel der überladene Ford der österreichischen Polizei-Streife „FOX 51“ auf. Deshalb, weil der Wagen auffällig „tief lag“ und somit auf einen Transport von mehreren Menschen hinwies.

Rammversuch des Schleppers

Mittels Blaulicht und Lichthupe versuchten die beiden Beamten, den Fahrzeuglenker zum Anhalten zu bewegen. Der jedoch erhöhte die Geschwindigkeit auf über 110 km/h und raste Richtung Staatsgrenze davon. Bei einem Überholvorgang zeigte ihm ein Polizist die Anhaltekelle. Doch statt zu bremsen, verriss der Schlepper sein Auto und versuchte den Polizeiwagen zu rammen bzw. abzudrängen. Der Revierinspektor, der das Einsatzauto steuerte, konnte nur durch abruptes Abbremsen und Auslenken eine Kollision verhindern.

Unfall und Verfolgung zu Fuß

Nach Durchquerung von Harka steuerte der Serbe seinen Ford auf einen geschotterten Feldweg Richtung Deutschkreutz. Vor einer Gebüschzeile führte er eine willkürliche Notbremsung durch, wodurch der verfolgende Polizeiwagen nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte und auffuhr. Sofort nach dem Unfall sprang der Schleuser aus seinem Fahrzeug und flüchtete zu Fuß. Die Polizisten hefteten sich an seine Fersen und konnten ihn, nach einem Sturz, verhaften. Gleich danach befreiten sie die 12 Syrer, die noch immer zusammengequetscht und unter Luftnot leidend im Ford verharrten.

Widerstand gegen Staatsgewalt

Der Staatsanwalt klagte nun den jungen Serben wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt, gewerbsmäßiger Schlepperei und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung an. Vor Richterin Dr. Karin Lückl im Landesgericht Eisenstadt zeigte sich der Angeklagte umfassend geständig. Gab zu, dass vermutlich auch bei den fünf gescheiterten Schleuser-Versuchen je 12 Personen geplant waren. Übrigens bezahlten die Illegalen je zwischen 3.500 und 10.000 Euro an die serbische Schlepper-Mafia. Seine Flucht vor der Polizei rechtfertigte der Beschuldigte mit: „Ich habe meinen Chef angerufen und der hat mir befohlen, weiterzufahren und ja nicht stehenzubleiben!“

2 Jahre Gefängnis

Nach kurzer Beratung urteilte der Schöffensenat: Schuldig. 2 Jahre Gefängnis und Konfiskation des Handys. In ihrer Begründung führte die Vorsitzende unter anderem an: „Auf der Flucht auch noch Polizeibeamte zu gefährden - DAS geht gar nicht!“ Der Serbe akzeptierte den Richterspruch, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Nicht rechtskräftig.

Schleuser werden brutaler

Seitens der Polizei heißt es bezüglich Schleuser-Kriminalität: „Die Schlepper werden immer brutaler. Schrecken nicht einmal mehr vor Widerstand gegen die Staatsgewalt zurück. Offenbar hat sich in diesen Kreisen bereits herumgesprochen, dass bei uns im Burgenland massiv kontrolliert und bei Gericht rigoros gestraft wird!“ Wie berichtet, stand erst vergangene Woche ein Moldawe wegen einer halsbrecherischen Schlepper-Flucht vor Gericht.

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